Ehrenamt Nach 66 Jahren in den Ruhestand
Prüm · Rudi Raskopp hat sich aus der aktiven Arbeit des Musikvereins Prüm zurückgezogen.
Die Bundesrepublik steckte noch in ihren Kinderschuhen, da folgte Rudi Raskopp (78) bereits dem Vorbild seiner Brüder August, Karli und Jakob und trat in den Musikverein Prüm ein. Fast 66 Jahre später hat sich Raskopp nun aus der aktiven Vereinsarbeit zurückgezogen – still und heimlich ging das natürlich nicht. Sein Abschied wurde in großer Runde gefeiert. Raskopps Anfänge in der Musik liegen in einer Zeit, als der Krieg noch tiefe Spuren in der Stadt Prüm und bei den Menschen zeigte. Die ersten Proben fanden noch im Saal „Kölner Hof“ statt, der nur durch eine Behelfstreppe erreicht und erst durch mitgebrachte Holzscheite notdürftig beheizt werden konnte.
Dem Vorankommen seiner musikalischen Fähigkeiten stand dies aber nicht im Weg. Bis zum ersten Auftritt Rudi Raskopps dauerte es nämlich nicht lang. Beim Maiwecken im Jahr 1952 konnte er zum ersten Mal sein Talent zeigen und hat über die Jahre diese vom Verein bis heute gepflegte Tradition mit Leben erfüllt. Genauso schnell wie er auf die Bühne trat, setzte er sich auch aktiv in der Vereinsarbeit ein. Es dauerte so auch nicht lange, bis Raskopp sein erstes Amt im Vorstand bekleidete. 1961 wurde er stellvertretender Kassierer, drei Jahre später schon stellvertretender Vorsitzender. Die Führung im Verein wiederum übernahm er 1971 und solltedas Amt des ersten Vorsitzenden 15 Jahre lang bekleiden.
Danach war er nochmals als stellvertretender Vorsitzender aktiv sowie über 20 Jahre lang für die Pflege und Archivierung des umfangreichen Notenbestands verantwortlich. Für seine Verdienste wurde Rudi Raskopp vom Musikverein bereits 1995 mit dem Ehrenvorsitz ausgezeichnet, was ihn nicht daran hinderte, als Musiker weiterhin seiner Liebe zur Musik nachzugehen. So folgte 2017 die Auszeichnung für eine 65-jährige aktive Tätigkeit - ein absolutes Novum im Musikverein Prüm.
Und nun soll Schluss sein? Nach unzähligen Höhepunkten, aber auch schwierigen Zeiten im Verein, nach tausenden von Konzerten und Auftritten im Prümer Stadtgebiet aber auch darüber hinaus, nach Vereinsjubiläen, intensiven kameradschaftlichen Aktivitäten, Freud und Leid eines langen Vereinslebens? Nicht ganz, denn Raskopp hält sich ein kleines Hintertürchen offen: Ab und an möchte er sich noch mit seinem Instrument bei den Abteibläsern einbringen.
