Runde Sache: TV-Leser befürworten Hahnplatz mit Kreisverkehr

Prüm · Man hat es beinah erwarten können: Die Zustimmung für einen Kreisverkehr am Prümer Hahnplatz bleibt hoch - sofern man das Leserecho auf unseren Bericht in der vorigen Woche zum Maßstab nimmt.

Prüm. "Den Kreisverkehr am Hahnplatz Prüm finde ich sehr gut. Ich hoffe, es bleibt in Zukunft bei dieser Lösung." So knapp und klar antwortet Irmtraud Welter aus Wascheid auf unseren Aufruf an die Leser, sich an der Diskussion um die Verkehrsregelung und die künftige Gestaltung am Hahnplatz zu beteiligen.
Etwas ausführlicher ist die Zuschrift von Hans-Wilhelm Schweisthal aus Prüm, der sich nicht zum ersten Mal zu Wort meldet: "Der Kreisverkehr am Hahnplatz hat aus der Sicht der Autofahrer und des innerstädtischen Einzelhandels seine Bewährungsprobe bestanden. Die immense Verkehrsbelastung durch erzwungene Umwege, hervorgerufen durch die irrsinnige Einbahnstraßenregelung, ist zurückgegangen."
Leser Echo


Nicht nur das, findet Schweisthal: "Die Innenstadt wird wieder vermehrt von Fußgängern aufgesucht - und das im Vergleich zur Nach-Touristensaison! -, und selbst ein Großteil der weiblichen und männlichen Autofahrer, die mit den Verkehrsregeln auf Kriegsfuß stehen, benehmen sich im Kreisverkehr mittlerweile sozialverträglich. Mit dem asozialen Rest muss man halt irgendwie leben."
Schweisthal geht sogar so weit, seine ursprüngliche Meinung zur Lösung der Prümer Verkehrsprobleme zu revidieren: Mit einem Kreisverkehr seien diese sämtlich erledigt. "Die Gestaltung des Hahnplatzes ist nunmehr Sache der Stadtplanung", sagt er und stimmt dem TV-Kommentar zu, "dass nicht nur der motorisierte Verkehr im Augenmerk der Planer liegen darf. Der Straßenverkehr muss abgebremst werden, um sich dann ohne Verzögerung verteilen zu können. Fuhrweg und Hotelparkplatz Goldener Stern müssen eingebunden werden, Fußgänger müssen gerne die Innenstadt aufsuchen wollen, kurzum müssen Hahnplatz und Innenstadt städtebaulich und verkehrstechnisch aufgewertet werden." Und mit unverhohlenem Sarkasmus setzt er hinzu: "Es bleibt zu hoffen, dass sich die beiden Prümer Stadtregenten nicht persönlich in die Planung einmischen. Dann besteht nämlich gute Hoffnung, dass Stadt und damit Steuerzahler ein Debakel wie bei der Teichplatzvernichtung erspart bleibt."
Begeistert vom Kreisel zeigt sich Toni Elsen aus Niederprüm: "Kein Warten, kein Stau von Niederprüm kommend. Er wird sich mit gutem Willen auch in die Umgestaltung des Hahnplatzes einfügen lassen." Den, wie er findet, "Pseudo-Kreisel" an Bahnhofstraße und Gerberweg könne man hingegen beseitigen, er sei viel zu eng. "Außerdem wäre zu bemängeln, das sich zurzeit im Straßen-Abschnitt Hahnplatz bis zur Post kein Fußgängerüberweg mehr befindet."
Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy hat mit diesen Reaktionen gerechnet - es sei ja klar, dass ein Kreisel verkehrstechnisch funktioniere. Trotzdem verweist sie weiterhin darauf, dass es eben nicht nur um zügiges Autofahren gehen dürfe, sondern um den ganzen Platz und dessen zukünftiges Aussehen: "Ich weise immer darauf hin, dass es nur insgesamt geht. Und dass es nur mit Förderung vom Land geht." Man könne nicht, wie manche den Eindruck erweckten, jetzt einfach einen Kreisverkehr bauen und sich erst danach um die Platzgestaltung Gedanken machen.
Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion in Trier habe sich allerdings noch nicht festgelegt, ob eine Landesförderung auch dann komme, wenn der Platz mit Kreisverkehr geplant werde.
Die Zeit drängt allerdings, sofern die Prümer auf Geld aus Mainz setzen wollen: "Bis 2013 müssen wir uns entschieden haben", sagt Mathilde Weinandy. Ihr vorläufiges Fazit: "Das wird noch eine heiße Diskussion. Und wir werden nichts finden, was allen gefällt." fpl

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