Sachgemäße Strategien

Zur Debatte um das Anwachsen des Schwarzwildbestands meint dieser Leser:

Welches Problem hat Herr Köhl mit der Behörde des Landkreises Bernkastel-Wittlich? Warum sollte hier nicht an die Jäger, die ja selbst keinen unwesentlichen Betrag mit ihrer Jagdsteuer zur Verfügung stellen, ein Teil zurückfließen, wenn dadurch der Schwarzwildbestand mit sachgemäßer starker Bejagung des Zuwachses reduziert wird?

Unsachgemäß ist jedoch der Abschuss der "Muttertiere", wie Herr Köhl sich ausdrückt. Jeder Jäger weiß, dass das Schwarzwild verstärkt schadet und die Vermehrungsrate steigt, wenn beispielsweise die Leitbache geschossen wird. Aber auch, wenn untergeordnete führende Bachen erlegt werden, kann es beim nachtaktiven Schwarzwild schnell vorkommen, dass noch ganz kleine Frischlinge übersehen werden, zurückbleiben und elend zugrunde gehen, da Schwarzwild ganzjährig Nachwuchs bekommen kann. Das gilt für die Ansitzjagd bei Mondlicht ebenso wie für Treibjagden. Wo bleibt da der Tierschutzgedanke, Herr Köhl? Wen Herr Köhl mit einflussreichen Cliquen und eigenen Abschussabsprachen meint, weiß man nicht so genau, da ihm wohl der Mut fehlt, Namen zu nennen. Eine Unverschämtheit gegenüber der Eifeler Jägerschaft, die ungezählte Stunden ihrer Freizeit bei der Bekämpfung der Schweinepest in den letzten Jahren durch Bejagung und Impfaktionen investiert hat, ist die Schuldzuweisung des Herrn Köhl, die Jäger seien durch Fütterung, die seit über drei Jahren verboten ist, allein für das Ansteigen der Schwarzwildbestände verantwortlich. Dass milde Winter und verstärkter Maisanbau die wesentlichsten Gründe für die Schwarzwild-Vermehrung sind, ist Fakt und kein Erklärungsversuch der Jäger. Erschreckend ist, dass Herr Köhl - Förster und jagdlich verantwortlich für seinen Revierbezirk - nicht mehr jagdlichen Sachverstand hat. Zielführender als Schuldzuweisungen sind gemeinsame sachgemäße jagdliche Anstrengungen und Strategien.

Ralph Klinger, Schloßheck

Jagd

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