Sahnehäubchen eines erfolgreichen Sommers

PRÜM. Die letzte Ausgabe des Prümer Sommers in diesem Jahr stand ganz im Zeichen der Schlagermusik. Die Gruppe "SahneMixx" spielte beliebte Hits des Schlagerbarden Udo Jürgens. Damit setzte der Abend den Schlusspunkt einer erfolgreichen Serie von Unterhaltungsabenden in 2004.

Wer nicht auf die Bühne sah, hätte denken, können Udo Jürgens höchst persönlich sänge beim Prümer Sommer. Doch nicht der bekannte Schlagerstar gab ein Stelldichein auf den Brettern der Prümer Sommer-Bühne (Vielleicht wird es ja einmal Wirklichkeit?), sondern der Sänger der Gruppe "SahneMixx", Hubert Scherhag, der - zum verwechseln ähnlich - bekannte Lieder des großen Schlagerstars zum Besten gab. Die dazugehörige Show der insgesamt zehn Musiker und der obligatorische Flügel - bei SahneMixx zwar elektronisch - unterstützten den Eindruck. Dass es sich bei Udo Jürgens nicht um das Original, sondern um einen Doppelgänger handelte, tat der Musik keinen Abbruch. Die Gruppe stellte einen der Höhepunkte des Prümer Sommers 2004 dar. Neben Gitarre und Bass wartete die Kapelle mit einem Bläsersatz bestehend aus Saxophon, Trompete und Posaune auf, sowie mit Schlagzeug, Zusatzklavier und dem Elektro-Pult, das das Streichorchester simulierte.Stilecht in Bademantel und mit Handtuch

Eine sehr gute Vorstellung boten zudem die beiden Background-Sängerinnen, die auch zum Solo anstimmten und beim Trio mit dem Frontmann überzeugten. Was an Titeln dargeboten wurde, war den meisten wohl bekannt: "Aber bitte mit Sahne", "In diesem ehrenwerten Haus" und "Mit 66 Jahren." Bei den Zugaben (unter anderen "Mathilda" und "Siebzehn Jahr', blondes Haar") saß der Prümer Udo Jürgens stilecht im Bademantel und mit Handtuch am weißen Piano. Sound und Licht lieferte die Firma "Time Musik." Mit diesem gelungenen Abschluss der Prümer Sommer-Serie in diesem Jahr gilt es für die Veranstalter, Bilanz zu ziehen. Mit dem 100. Prümer Sommer und dem Auftritt der Kölner "Höhner" ist dem Prümer-Sommer-Team bisher der größte Coup überhaupt in der 13-jährigen Veranstaltungsgeschichte gelungen. Zwischen 4000 und 5000 Besucher kamen an jenem Abend. An den anderen Donnerstagen waren die durchweg starken Besucherzahlen mit jenen des Vorjahres vergleichbar. 40 000 Menschen lautet die offizielle Gesamt-Schätzung in diesem Jahr - die Classic-Abende mit konstant etwa 500 Zuhörern pro Sonntag eingerechnet. "Ein sehr guter Wert, gerade in Anbetracht der größeren Konkurrenz durch kleinere Veranstaltungen in der Umgebung und dem allgemeinen Rückgang der Besucherzahlen", sagte Manfred Schuler vom Arbeitskreis des Prümer Sommers. Den Erfolg führt er auf das musikalische Programm und die gute Lage in der Prümer Innenstadt zurück. Stolz sind die Veranstalter - neben dem starken Frequentierung - besonders auf die organisatorische Bewältigung des Massenauflaufs bei der 100. Ausgabe. Womit nächstes Jahr in der Eifelstadt für Furore gesorgt wird, ist unterdessen noch unklar. Doch ein großes Programm werde auch 2005 wie-der auf die Beine gestellt, ver-spricht Schuler. 80 Anfragen von Bands liegen bereits vor. Dabei wird Qualitätssicherung groß geschrieben: "Jede Band wird, bevor sie hier spielt, von uns probegehört. Dafür nehmen wir jedes Jahr weite Fahrten in Kauf", sagt Schuler. Weiter steht die Ausschreibung der Bewirtung ab 2005 für die nächsten drei Jahre auf dem Plan. Jedes Jahr ein leidiges Thema für die Organisatoren ist der Vandalismus. Sachbeschädigungen kamen auch in diesem Sommer wieder vor, wie beispielsweise zerstörte Blumenkübel oder abgeknickte Auto-Antennen. Auf dem Prümer-Sommer-Platz sind die Sicherheitskräfte bis 2 Uhr im Einsatz. "Wir halten den Kontakt zu den Anwohnern aufrecht. Dazu werden jedes Mal vor der Veranstaltungsreihe die Anwohner zum Gespräch eingeladen", berichtet Schuler. Tief greifendere Probleme seien in diesem Sommer jedoch noch nicht vorgebracht worden. In der alljährlichen "Manöverkritik" im Oktober wird nach weiteren Verbesserungen für das kommende Jahr gesucht. Dann geht der Prümer Sommer bereits in die 14. Runde.

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