Schulsanierung Bitburg-Nord Zusätzliche Kosten trotz Gutachten

BITBURG · Die Sanierung des Flachdachs an der Bitburger Grundschule Nord wird teurer als gedacht. Der Grund sind Baumängel, die erst jetzt entdeckt wurden.

 Bei der Dachsanierung  sind Asbestzementtafeln und Styropor-Platten entdeckt worden, die entsorgt werden müssen.

Bei der Dachsanierung  sind Asbestzementtafeln und Styropor-Platten entdeckt worden, die entsorgt werden müssen.

Foto: TV/Dagmar Dettmer

Weil das Flachdach des Zwischentrakts an der Grundschule Nord undicht ist, wurde eine Sanierung in Auftrag gegeben. Und weil im Vorfeld keiner genau wusste, mit welchen baulichen Überraschungen bei diesem Vorhaben zu rechnen ist, hat die Stadt Bitburg im Vorfeld zunächst ein Schadstoffgutachten erstellen lassen.

Auf Grundlage der Ergebnisse wurde dann eine Kostenschätzung erstellt, das Vorhaben ausgeschrieben und der Auftrag schließlich an den günstigsten Anbieter erteilt. So weit hat alles funktioniert. Inzwischen aber hat sich herausgestellt, dass es in diesem Ablauf eine Schwachstelle gibt: das Schadstoffgutachten.

So wurde während der Sanierungsarbeiten festgestellt, dass die Schadstoffbelastung im 370 Quadratmeter großen Flachdach deutlich höher ist als erwartet. Statt einer einfachen Strohdämmung kamen beim Rückbau ölpapierkaschierte Trägerplatten zum Vorschein. Zudem stießen die Arbeiter auf eine zweilagige Bitumen-Abdichtung, Asbestzementtafeln, versteckte Styroporplatten sowie aluminiumkaschierte Bohlen.

Laut Vorlage der Verwaltung, die dem Stadtrat vorliegt, entstehen allein dadurch zusätzliche Entsorgungskosten von knapp 18 600 Euro. Hinzu kommen weitere Aufwendungen, die sich aus der Behebung dieser Mängel ergeben. Unterm Strich wird es 28 500 Euro und damit mehr als 30 Prozent teurer, als bei der Auftragsvergabe (rund 83 700 Euro) gedacht.

Für Stadtratsmitglied Jürgen Weiler (CDU) ist das ein Unding. „Wir haben ein Schadstoffgutachten in Auftrag gegeben und das ist nachweislich falsch“, sagt Weiler und ergänzt, dass man sich das Geld für dieses Gutachten dann auch hätte sparen können. Ruth Weigel, die für das Projekt zuständige Mitarbeiterin der Verwaltung, sieht das ein wenig anders. Wie sie erklärt, sei das Dach zur Schadstoffuntersuchung punktuell geöffnet worden. Und dabei habe man die zusätzlichen Belastungen nicht erkennen können. „Wir haben in dem gesamten Flachdach mehrere Baustufen, in denen unterschiedliches Material verarbeitet wurde“, sagt Weigel. Und damit habe man in dieser Form nicht gerechnet.

Darüber hinaus – und darauf weist auch der Erste Beigeordnete Michael Ringelstein (CDU) hin – wären diese Mehrkosten ohnehin entstanden. Hätte man die Mängel also alle im Gutachten erfasst, wäre die Auftragssumme von Anfang an auch deutlich höher gewesen. Insgesamt belaufen sich die Kosten für die Flachdachsanierung nun auf knapp 167 000 Euro. In dieser Summe enthalten sind laut Verwaltung neben den Zimmer-, Dachdecker- und Klempnerarbeiten auch noch die Erneuerung und Erweiterung der Blitzschutz- und Erdungsanlage, der Rückbau der Solarmodule sowie die Instandsetzung von Leitungen.

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