Schiffchen, Spiralen und Steine

BITBURG. Die Landschaft der Eifel mit der Fotokamera bewusst wahrnehmen, das wollten 17 Schüler des Kunst-Leistungskurses (LK) des Sankt-Willibrord-Gymnasiums in Bitburg. Zusammen mit 260 anderen Schülern nahmen sie am Medien-Eifel-Projekt "Eifel ohne Grenzen" teil. In der Kategorie Fotografie gewannen sie einen ersten Platz. In unserer TV-Serie stellen wir einige der besten Beiträge vor.

Jolanda Kauth verbrachte viele Stunden an der Kyll. Dort schichtete sie kleine und größere Steine zu Türmchen übereinander und fotografierte anschließend die steinige Komposition. Ihr künstlerische Arbeit zum Thema "Wege - Spuren - Zeichen" ist eine von vielen Projekten der 17 Schüler des Kunst-LKs des Sankt-Willibrord-Gymnasiums in Bitburg. Beim Eifel-Medien-Projekt haben die jungen Künstler für ihr Gesamtwerk einen ersten Platz abgeräumt. "Das Kunst-LK-Projekt ist ein Versuch, Landschaft bewusst wahrzunehmen", sagt Kunstlehrer Johannes Fox. Die eingereichten Fotografien der Schüler sollen deutlich werden lassen, dass die Eifel-Landschaft gemachte Natur ist, in der sich natürliche und kulturell geformte Erscheinungen überlagern. Bei Spaziergängen durch die Stadt oder Dörfer der Umgebung fielen den Schülern Veränderungen in der Landschaft auf. Diese hielten sie im Foto fest.Auf dem Rasen ein Spirale aus Steinen

Sandra Ittenbach hat sich den Rasenmäher geschnappt, um auf der heimischen Wiese ein großes "Eifel-E", das Markenzeichen der Eifel, auszurasieren. Desiree Herrmann griff zu Schere und Papier und bastelte ein pinkfarbenes Schiffchen, das sie auf einem Gartenteich in See stechen ließ. Erwecken will sie mit ihren Bildern die Sehnsucht nach der Ferne. Gleichzeitig zeigt der farbliche Kontrast von rosa Schiffchen und Umgebung, dass Natur künstlich wirken kann. Claudia Lenz, Kerstin Glaser und Nils Wadt haben für kurze Zeit den städtischen Raum umgestaltet und ihr Werk anschließend fotografiert. Die drei Schüler haben auf der Rasenfläche hinter dem Haus Beda in Bitburg eine riesige Spirale aus weißen Kieselsteinen gelegt. Die weißen Steine kamen aber nicht von irgendwo her. "Wir haben einige der bereits vorhandenen Steine des Spazierpfads genommen", sagt Nils Wadt. Die einzelnen Arbeitsschritte bis zum Abschluss des Kunstwerks haben die Schüler mit der Fotokamera dokumentiert. Wadt: "Am aufwendigsten war es, die ganzen Kieselsteine wieder vom Rasen zu kratzen." Die mit Kieselsteinen gelegte Spirale macht den menschlichen Eingriff in die Natur deutlich. Für dieses Projekt schuftete das Künstler-Trio einen ganzen Tag. Auch ihr Lehrer und einige Eltern waren bei der Spontan-Aktion am Wochenende dabei und unterstützten die Nachwuchs-Künstler vor allem bei der Aufräumarbeit.Fünf Stunden in Wald und Flur

Dina Schaltuganow ist einfach mal losgelaufen und hat dabei etwas in der Natur entdeckt: Bremsspuren auf einem Feldweg und Reifenabdrücke im Getreidefeld. Davon hat sie Fotos gemacht, um, genauso wie ihre Mitschüler, künstliche Eingriffe in der Natur zu dokumentieren. Was der Betrachter sonst nicht wahrnimmt, wird durch die Fotografie zum Besonderen. Dina hat insgesamt 200 Fotos gemacht. In Wald und Flur verbrachte sie fünf Stunden. Die Arbeit aber hat sich gelohnt: Nicht nur einen ersten Platz haben die Schüler erreicht, nebenbei hat das Projekt allen Spaß gemacht.

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