Schilder reichen nicht: Unfallkreuz an der L 5 begutachtet

Nattenheim/Bickendorf · Gemeinsam mit Vertretern von Polizei und Landesbetrieb Mobilität wurde der Kreuzungsbereich von L 5 und K 47/L 12, wo es immer wieder zu schweren Unfällen kommt, erneut begutachtet. Mit dabei waren auch die Ortsbürgermeister der umliegenden Gemeinden, die dort nach wie vor einen Kreisverkehr fordern.

Nattenheim/Bickendorf. Allein in den vergangenen fünf Jahren hat es dort, wo die K 47 und L 12 auf die L 5 treffen, 14 Mal gekracht. Zwei Menschen wurden dabei getötet, ein dritter starb wenige Zeit später an den Folgen des Unfalls. 16 weitere wurden zum Teil schwer verletzt. Der jüngste tragische Zwischenfall ist erst zwei Monate her: Ein Motorradfahrer wurde an der Kreuzung von einem auf die L 5 einbiegenden Auto erfasst. Für den 38-jährigen Zweiradfahrer kam jede Hilfe zu spät.
Um an dieser Situation etwas zu ändern, fordern die Ortsbürgermeister der umliegenden Gemeinden Bickendorf, Nattenheim, Rittersdorf, Ehlenz, Biersdorf, Wiersdorf, Nieder- und Oberweiler deshalb die Einrichtung eines Kreisverkehrs (der TV berichtete). Weil dieser aber nach Auskunft des zuständigen Landesbetriebs Mobilität (LBM) rund 350 000 Euro kosten würde, ist derzeit nicht damit zu rechnen, dass es dazu kommen wird. Dafür aber wird nun konkret die Einrichtung einer Tempo-70-Zone im Kreuzungsbereich geprüft. So haben sich vor kurzem Vertreter des Landebetriebs Mobilität und der Polizei mit den Ortsbürgermeistern vor Ort getroffen, um Möglichkeiten der Unfallentschärfung zu prüfen. Nach Auskunft des ebenfalls anwesenden und zuständigen LBM-Abteilungsleiters Bruno von Landenberg müsse die Geschwindigkeitsbeschränkung zunächst aber noch vom LBM Koblenz sowie dem Verkehrsministerium in Mainz genehmigt werden. Die Polizei erklärte sich bereit, die Einhaltung dieser Tempo-70-Zone zumindest in der Anfangsphase verstärkt zu kontrollieren.
Für den Wiersdorfer Ortsbürgermeister Leo Hülpes, der als Vorsitzender des CDU-Gemeindeverbands das Treffen initiiert hat, ist das zumindest ein erster Schritt. "Die Kreuzung bleibt zwar damit nach wie vor eine Gefahrenstelle", sagt Hülpes, doch habe die Einführung von Tempo-70-Zonen an anderen Stellen die Situation ja auch verbessert, fügt er hinzu und nennt als Beispiele die B-51-Umgehung bei Bitburg oder den L-9-Kreuzungsbereich beim Rittersdorfer Bildchen. Es sei wichtig, die Einhaltung dieser Geschwindigkeitsbeschränkung regelmäßig zu überprüfen. Auch der Ehlenzer Ortsbürgermeister Alfred Nober war bei dem Treffen dabei. Von dem, was dabei vorgeschlagen wurde, hält er wenig. "Ich habe mich überhaupt nicht ernst genommen gefühlt", schildert Nober seinen Eindruck. Aus seiner Sicht werden die Sorgen der Gemeinden "ziemlich runtergespielt". Er fordere nach wie vor die Errichtung eines Kreisverkehrs.
An dieser Forderung festhalten möchte auch Peter Billen, Ortsbürgermeister in Nattenheim. "Am Anfang wird vielleicht noch verstärkt kontrolliert", sagt Billen, doch lasse das mit der Zeit nach. "Und was nützen dann noch die Schilder, wenn ein Motorradfahrer trotzdem mit 130 Sachen angeschossen kommt?" uhe

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