Schilf zum Schutz des Wassers

HALLSCHLAG. (kth) Der Bau eines so genannten Retentionsbodenfilters wurde in Hallschlag in Angriff genommen. Das voraussichtlich 850 000 Euro teure Vorhaben dient vor allem dem Schutz des Kronenburger Sees vor überhöhten Keim- und Schmutzeinträgen aus dem Regenüberlaufbecken am Sportplatz Hallschlag.

 Diplom-Ingenieur Helmut Berg erläutert anhand der Pläne die Funktionsweise des geplanten Retentionsbodenfilters beim Sportplatz Hallschlag. Foto: Kaspar Thürwächter

Diplom-Ingenieur Helmut Berg erläutert anhand der Pläne die Funktionsweise des geplanten Retentionsbodenfilters beim Sportplatz Hallschlag. Foto: Kaspar Thürwächter

Vertreter der Verbandsgemeindeverwaltung Obere Kyll, der Ortsgemeinde Hallschlag sowie des beteiligten Planungsbüros und der ausführenden Firma hatten sich zum Spatenstich des Retentionsbodenfilters in Hallschlag auf der Baustelle zum Spatenstich versammelt. Nicht mit Schaufeln, sondern der Größe des Projekts entsprechend wurde die Erde mit einer Ausschachtungs- und Planierraupe bewegt. Diplom-Ingenieur Helmut Berg vom gleichnamigen Waxweiler Planungsbüro erläuterte die Funktionsweise der in Angriff genommenen Baumaßnahme: "Retentionsbodenfilter haben sich in der Vergangenheit als leistungsfähige Anlagen zur Mischwasserbehandlung bewährt. Neben der Rückhaltung von Mischwasser eignen sie sich zur physikalisch-biologischen Behandlung von darin gelösten Stoffen und Keimen." Ein Retentionsbodenfilter ist ein offenes Rückhaltebecken mit einer als Bodenfilter ausgebildeten Sohle. In dem Hallschlager Projekt sieht Werner Arenz, Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Obere Kyll, einen maßgeblichen Beitrag zur Sicherung des Kronenburger Sees als EU-Badegewässer. Deshalb habe die VG der Maßnahme auch bedenkenlos zugestimmt, obwohl sie dazu gesetzlich nicht verpflichtet gewesen sei. Den Ausschlag gegeben habe die Erkenntnis, dass die Nutzung des Kronenburger Sees als Badegewässer die Grundlage der touristischen Infrastruktur mehrerer Gemeinden in der VG und im angrenzenden Nordrhein-Westfalen sei, sagte Arenz. Das vorhandene Regenüberlaufbecken hat ein Volumen von 190 Kubikmetern. Die Filterfläche des Bodenfilters beträgt 2000 Quadratmeter und hat ein Rückhaltevolumen von 1600 Kubikmetern. Die Gesamtkosten der Maßnahme betragen voraussichtlich 850 000 Euro, für die das Land Rheinland-Pfalz in diesem Jahr einen zinslosen Kredit in Höhe von 320 000 Euro gewährt. Für nächstes Jahr werden weitere Mittel erwartet. Die Schilfbepflanzung des Retentionsbodenfilters soll bis Ende März 2006 und die Gesamtmaßnahme bis 15. Juni 2006 abgeschlossen sein. Die Inbetriebnahme kann nach Ende der ersten Vegetationsperiode zum Winter 2006/2007 erfolgen. Ähnliche Retentionsbodenfilter sind in Hallschlags Nachbargemeinden Berk und Frauenkron durch den Abwasserbetrieb der in Nordrhein-Westfalen gelegen Gemeinde Dahlem bereits fertig gestellt worden.

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