Schily con carne

"Walburga, hast du schon den Volksfreund gelesen?" "Nä, was ist denn." "Schily in Prüm." "Con carne?" "Nä, der Echte." "Wieso war der denn ausgerechnet in Prüm?" "Weil der einen berühmten Verwandten da hatte und weil er zusammen mit einigen EU-Amtskollegen irgendwas unterzeichnet hat.

Den ,Prümer Vertrag‘. Ach ja, hier steht es ja. Es geht mal wieder um die Polizei. Um grenzüberschreitendes Räuber-und-Schandarm-Spielen. Wenn die meinen. Damit wollen die in Bitburg ja nichts zu tun haben. Die Banküberfälle sind ohnehin fast alle im Prümer Land." "Stimmt. Aber dass der Otto Schily einen berühmten Verwandten dort hat - das hätte ich den Prümern nicht zugetraut. Immerhin ist der Mann Innenminister und damit ein richtig hohes Tier - zumindest noch für ein paar Wochen. Hahahha." "Ja, und hier steht's: der Viktor Schily soll 1849 das Zeughaus in der Sackeifel-Metropole gestürmt haben, Walburga. Und nur deswegen sind die Prümer schon wieder in aller Munde. Die kriegen den Hals einfach nicht voll!" "Ja, Pitter. Die Bitburger meinen ja eh, dass die Prümer schon viel zu viele Außenstellen haben. Und wenn die sich jetzt auch noch mit einem Minister schmücken, werden die sich im Südkreis doch bestimmt schwarz ärgern. Gut, dass es wenigstens nur ein Roter ist." "Das wird die Bierstädter wohl kaum trösten, Walburga. Wenn der Viktor Schily damals irgendwas in Bitburg gestürmt hätte, statt in Prüm - dann wäre Otto gestern in der Kreisstadt gewesen." "Aber was hätte er denn da stürmen sollen? Die Brauerei, den Römerwall oder was?" "Ach, Walburga, gib mir jetzt den Sportteil, die Familienanzeigen oder irgendwas! Der Politikkram führt doch eh' zu nichts, zumal wenn's um die Bitburger und die Prümer geht!"

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