Schinken muss reifen

BITBURG-PRÜM. (cus) Die Regionalmarke Eifel GmbH und die Eifel Premium Schinken GmbH sind zuversichtlich, dass ihre Produkte bald in die zentrale Angebotspalette eines Handelskonzerns aufgenommen werden.

Im Bericht eines Radiosenders wurde der Eindruck erweckt, regionale Metzger säßen auf einem Berg von 40 Tonnen Eifel Premium Schinken, den sie nicht los würden. Vom TV darauf angesprochen, reagiert Geschäftsführer Gerhard Saar von der Eifel Premium Schinken GmbH mit Unverständnis: "Da sind die Zusammenhänge offensichtlich nicht richtig verstanden worden." Zwar seien die Lager mit rund 33 Tonnen Schinken gefüllt. Davon befinde sich aber allein die Hälfte noch im sechsmonatigen Reifeprozess. Auch danach müsse der Schinken keineswegs dringend verkauft werden, sondern werde mit jedem Monat sogar besser, da feiner im Geschmack. "Tatsächlich ist die Lagerzeit für uns kapitalintensiv, aber wir brauchen nun mal diesen Vorlauf", betont Saar, der zudem auf Verhandlungen mit Handelskonzernen über eine zentrale Listung der Regionalmarke-Eifel-Produkte verweist (der TV berichtete). "Wenn zum Beispiel die Rewe-Kette zusagt, sind auf einen Schlag 30, 40 oder 50 weitere Märkte zu bedienen. Da können wir nicht erst damit anfangen, Schinken zu machen." Nur falls im Laufe des Jahres keine Nachlistung komme, werde die Produktion entsprechend heruntergefahren. Auch Tobias Hannemann, Geschäftsführer der Regionalmarke Eifel GmbH, stellt klar: "Eine Mindestreifezeit von sechs Monaten haben wir als besonderes Qualitätskriterium definiert. Außerdem: Wenn wir tatsächlich im großen Stil liefern sollen und nicht können, sind wir erst mal weg vom Fenster." Bei den Verhandlungen mit Konzernen wie Rewe oder Edeka gebe es positive Signale, da es sich beim Eifel-Sortiment um eine ganze Produktfamilie handele. Gleichwohl kämen nicht alle Produkte in Frage."Bio-Käse zum Beispiel ist in der Gastronomie stark gefragt, aber von der Menge her weniger für den überregionalen Handel geeignet", erklärt Hannemann. Ob und wann es zum Vertragsabschluss komme, hänge nicht zuletzt von konzerninternen Abstimmungen etwa zwischen Einkaufs- und Vertriebsabteilung der möglichen Partner ab.

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