Schlagloch an Schlagloch

SÜLM. Bröckelnder Asphalt auf der Fahrbahn und Stolperfallen im schmalen Bürgersteig: Die Einwohner von Sülm fordern seit Jahren vergeblich einen weiteren Ausbau der Kreisstraße 34.

Schlagloch an Schlagloch - so lässt sich die Sülmer Hauptstraße von der Ortsmitte Richtung Bahnhof Speicher treffend beschreiben. Während ihr oberer Teil vor Jahren ausgebaut wurde und ein harmonisches Bild abgibt, bröckelt am unteren Ende der Asphalt an allen Ecken. Auch der Gehweg ist hier - wo überhaupt vorhanden - nur ein schmaler, morscher Betonstreifen. "Das ist gefährlich", kommentiert eine Anwohnerin, "hier sind schon Leute gestürzt." Ein "Armutszeugnis" sei der Zustand der Kreisstraße, sagt sie. Hermann-Josef Mohr, der ebenfalls an der K 34 wohnt, berichtet scherzend: "Wir sagen immer, wir wohnen hier in der Altstadt." Er zeigt auf eine zerklüftete Zementfläche vor seinem Haus: "Unser Hof müsste dringend neu gemacht werden. Aber wenn wir das jetzt tun, wird sicher später beim Ausbau der Fahrbahn wieder alles aufgerissen - das ist eine Zumutung." Peter Faber, seit 1979 Ortsbürgermeister von Sülm, hat sich wegen der Kraterlandschaft mehrfach an die zuständigen Behörden gewandt. Faber: "Wir sind mit der Straße schon zehn Jahre im Rückstand und werden weiter vertröstet." Es werde immer nur "hier und da geflickt", klagt der 79-Jährige. "Die schlechte Strecke in der Ortsdurchfahrt Sülm ist uns bekannt, und wir wollen das Ausbessern demnächst angehen", berichtet Reiner Nilles von der Straßenmeisterei Bitburg auf Anfrage des TV . Seit 1997 sei an der Strecke kaum etwas gemacht worden. "Wir haben sie vor kurzem an den Landesbetrieb Straßen und Verkehr gemeldet."Spezialgemisch soll Buckelpiste glätten

Wenn der zustimmt, soll bald ein so genannter Dünnschichtbelag wieder für eine kraterfreie Fahrbahndecke sorgen. Dabei wird nach dem Auffüllen der Schlaglöcher ein Spezialgemisch aus Splitt, Sand, Zement und einer Bitumen-Emulsion rund einen Zentimeter dick aufgetragen. Nilles sagt: "Dann ist die Fahrbahn einigermaßen in Ordnung - aber am besten wäre es doch, einen Ausbau zu machen." Der ist allerdings fürs Erste nicht vorgesehen, wie die Kreisverwaltung Bitburg-Prüm mitteilt. Grund: Die Ortsdurchfahrt ist nicht im Straßenbauprogramm enthalten. Ansonsten steht einem vorzeigbaren Straßenbild wie in der oberen Hauptstraße nichts im Weg. Denn auf fehlende Versorgungsleitungen wie Abwasserrohre, die anderswo den Ausbau alter Dorfstraßen hinauszögern, brauchen die Sülmer nicht zu warten. Stromlieferant RWE hat bereits vor acht Jahren Erdkabel in der 470-Einwohner-Gemeinde verlegt, so dass alle Leitungen im Boden sind. Zu dem gesamten Themenkomplex teilt Kreisdezernentin Gisela Mayer-Schlöder mit, dass nach Kenntnisstand der Kreisverwaltung die Mitglieder des Ortsgemeinderats Sülm in einem Gespräch vor drei Jahren nur für einen Ausbau der Denkmalstraße plädiert hätten. Mit ihr werde der Ort nun "höchst wahrscheinlich" ins Kreisstraßenbauproramm für 2006 bis 2009 aufgenommen. Inzwischen sei bereits der Planungsauftrag für die Denkmalstraße vergeben. Dass diese aufgenommen werde, sei ein seltenes Glück für die Sülmer, sagt Mayer-Schlöder. Denn in das Programm mit besonders hoher Förderung schafften es sonst nur Strecken, bei denen Kanalisation und Straße gleichzeitig gebaut wurden. Was brennt Ihnen auf den Nägeln? Schildern Sie uns Ihr Problem auf maximal einer Din-A-4-Seite und schicken Sie es als Brief an: Trierischer Volksfreund , Stichwort: " TV bringt's voran”, Hanns-Martin-Schleyerstraße 8, 54294 Trier, oder als E-Mail an: thema@volksfreund.de. Der TV bringt ihr Thema voran.

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