Schlagzeuger fliegt nach Amerika

Trier · Beim Big Drum Bonanza Play Along Contest nehmen Schlagzeuger aus der ganzen Welt teil. Sieger Johannes Fettes (28) aus Trier hat einen Platz in einem Schlagzeugseminar in Los Angeles gewonnen, wo er von Stars wie Thomas Lang unterrichtet wird.

 Wettbewerbssieger Johannes Fettes (Mitte) mit seinem Lehrer Johannes Koster (links) und Stephan Zender, Leiter der Modern Music School Trier. TV-Foto: Nadine Schneider

Wettbewerbssieger Johannes Fettes (Mitte) mit seinem Lehrer Johannes Koster (links) und Stephan Zender, Leiter der Modern Music School Trier. TV-Foto: Nadine Schneider

Trier. Kurz durchatmen und konzentrieren. Die Drumsticks in der Hand, die Videokamera läuft, und dann alles geben - die nächsten Minuten zählt\'s. In perfektem Rhythmus spielt Johannes Fettes das vorgegebene Schlagzeugstück nach. Der 28-jährige Trie rer nimmt am Big Drum Bonanza Play Along Contest teil. Zu gewinnen gibt es einen achttägigen Workshop in Los Angeles, wo der Sieger von Schlagzeuggrößen wie Thomas Lang und Chris Coleman unterrichtet wird.
Für Johannes Fettes wäre das ein großer Traum. Deshalb versucht er, so gut wie nie zuvor in seinem Leben zu spielen, um dann sein Lied beim Wettbewerb einzusenden. Doch da passiert ein kleiner Fehler. Er muss die Kamera neu starten, Gedanken neu sammeln und das ganze Lied wieder von vorne spielen. Fettes: "Ich will gar nicht wissen, wie viele Versuche ich gemacht habe. Es waren bestimmt Hunderte. Die Aufnahmen waren zum Teil ziemlich chaotisch: Mal ist was kaputt gegangen, oder es gab Lärm von außen oder so was."
Ab nach Los Angeles


Die Mühe hat sich gelohnt. Anfang Juni klingelte das Telefon: "Johannes Fettes, Sie fahren nach Los Angeles!", sagte eine Stimme am anderen Ende des Apparats. Gegen zahlreiche Bewerber von überall aus der Welt hat er sich durchgesetzt. "Das ist geil! Einfach nur geil!", freut sich Fettes, "Ich wusste erst gar nicht, was los ist, aber ich freue mich wahnsinnig."
Drei Runden hat er überstanden, bei denen er immer ein vorgegebenes Lied nachspielen musste. Der Schlagzeuger bekam keine Noten, sondern musste es rein vom Gehör nachspielen. Fettes: "Die erste Runde war die allerschwerste, das Lied lag mir auch nicht so." Die besondere Herausforderung dabei war, dass die eingereichten Lieder online gestellt wurden und nur diejenigen, die die meisten Klicks bei Facebook bekamen, die nächste Runde erreichten. "Das war ein ganz knappes Kopf-an-Kopf-Rennen", erzählt der Schlagzeuger. "Ich war auf allen möglichen sozialen Netzwerken und hab\' Leute dazu mobilisiert, für mich zu voten - und das täglich."
Viel Unterstützung bekam er dabei auch von Stephan Zender, dem Leiter der Modern Music School in Trier, die Fettes die Teilnahme am Wettbewerb ermöglichte. Zender: "Dass einer unserer Schüler die Chance hat, zu einem der besten Schlagzeugseminare der Welt zu fliegen und von namhaften Schlagzeugern zu lernen, ist einfach großartig."Am 1. Juli fliegt Johannes Fettes zu seinen Idolen nach Los Angeles. "Ich freu mich auf das ganze Ding. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll", sagt der Trierer. "Ich war noch nie in Amerika, und dann auch noch Schlagzeuger wie Thomas Lang oder Aquiles Priester.
Ich meine, schon allein vor denen zu sitzen und denen beim Spielen zuzuhören, ist schon geil. Aber dass die einem dann auch noch was erzählen, ist einfach der Wahnsinn!" der

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