Schleudern wie die Profis

Prüm · Die Nachwuchs-Imker der Bertrada-Grundschule werden immer professioneller: Nicht nur, dass die AG mittlerweile zwei Bienenvölker pflegt, im neuen Raum kann nun auch der Schul-Honig vor Ort verarbeitet werden.

Prüm. Der polierte Edelstahlbehälter schimmert im Neonlicht, blitzblanke Fliesen verraten, dass im neu eingerichteten Imkerraum der Bertrada-Grundschule bisher noch nicht gearbeitet wurde. Leider müssen die zwölf Schüler der Imker-AG darauf nun auch noch etwas länger warten. Dabei steht nach den umfangreichen Umbauten im vergangenen Herbst alles bereit. Besonders auf den Einsatz der neuen Honigschleuder ist man gespannt. "Eigentlich wollten wir heute den ganzen Tag durchschleudern, der viele Regen sorgt in unserem Honig aber für einen zu hohen Wasseranteil. Die Qualität würde leiden", sagt die stellvertretende Schulleiterin Corinna Herf.
Das Risiko wollte man lieber nicht eingehen, auch wenn für den ersten Einsatz eigens Aloysius Söhngen, Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Prüm und Anne Stollenwerk, rheinland-pfälzische Geschäftsführerin des Naturparks Nordeifel, eingeladen wurden.
"Neben dem Imkerverein - allen voran Josef Becker - unterstützen sie uns, wo es nur geht. Da wollten wir mal zeigen, wie professionell hier mittlerweile gearbeitet werden kann", sagt Corinna Herf.
Dabei sind viele Schüler, genauso wie ihre stellvertretende Schulleiterin, quasi versehentlich zur Imkerei gekommen. "Die Landeszentrale für Umweltaufklärung (LZU) fördert uns seit 2013. Vorher hatte ich wirklich nichts mit Bienen zu tun und war auch erst skeptisch. Nun bin ich aber nur noch begeistert", sagt Corinna Herf.
Auch die Viertklässlerin Elisabeth (10) verrät, dass die Imker-AG nicht unbedingt ihre erste Wahl war: "Eigentlich wollte ich in die Handwerkergruppe, die war aber voll." Zum Glück, meint sie: "Ich fand die Imkerei dann nämlich echt toll und mache sehr gerne hier mit."
Seit 2013 wird die Schule von der Landeszentrale für Umweltaufklärung (LZU) in Mainz gefördert (der TV berichtete). "Wir kommen auf knapp 1000 Euro im Jahr. Damit konnten wir nun auch die Schleuder und einen Rührer anschaffen", sagt Anne Stollenwerk. Alle weiteren Materialien würden über die Honigverkäufe finanziert. Die neue Honigernte wird auf dem kommenden Schulfest verkauft (siehe Extra).
Und weil es schon so gut laufe, habe die VG nun auch den Imkerraum eingerichtet, eine hygienisch einwandfreie Umgebung, um Honig zu schleudern, zu rühren und auch abzufüllen. "Und der ist ziemlich gut", sagt Söhngen. Knapp 15 000 Euro habe der Aufbau des Raums gekostet. "Jeder Cent lohnt sich dabei. Der Honig ist der absolute Renner. Wenn wir mal wieder verkaufen, ist er schnell weg", sagt Herf.Extra

Das Bertrada-Schulfest beginnt am Samstag, 18. Juni, um 9.30 Uhr mit einer Messe auf der Schulwiese. Ab 10 Uhr ist das Fest geöffnet. Um 14.30 Uhr tritt der Musikverein Prüm auf, um 15.30 Uhr die Schnee-Eifel-Musikanten. Alle Klassen stellen zudem die Arbeiten ihrer Projektwoche vor. aff

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