SCHLIESSUNG KRANKENHAUS NEUERBURG

Nachdem 2001 das St.-Josef-Krankenhaus Neuerburg mit dem Clemens-August-Krankenhaus Bitburg zu den Südeifel-Kliniken zusammengeführt wurde, zwischenzeitlich gehört das Krankenhaus Gerolstein auch noch zum Verbund, deutete der Geschäftsführer Walter 2004 erstmals öffentlich strukturelle Probleme an.

Planungen laufen an, das Krankenhaus zu schließen. Während man damals immerhin zwei Jahre Zeit ließ, kam diesmal die Ankündigung der Krankenhaus-Schließung über Nacht vom 30. zum 31. Januar 2014, aber auch nur vorgezogen, weil irgendwo ein vereinbartes Stillschweigen gebrochen wurde. Anderenfalls wäre die Mitteilung noch kurzfristiger, noch brutaler gekommen, denn brutal muss man den Umgang mit den Beteiligten, insbesondere Mitarbeiter, Ärzte, Honorarkräfte und Förderverein bezeichnen. In einem Leserbrief hieß es: "Der Fisch stinkt vom Kopf her …" Das sehe ich auch so. Von 2006 bis 2012 wechseln die Geschäftsführer in Waldbreitbach und die Direktoren in Bitburg immer häufiger. Wahrscheinlich nicht wegen überragender Leistungen. Diese in schneller Folge ausgetauschten Herren haben die heutige Schieflage des Verbundes zu verantworten, wobei das jetzige "Direktorium" den Scherbenhaufen beiseite räumen muss. Die immer angeführte schlechte wirtschaftliche Lage könnte durch ein gutes Management und Zusammenarbeit im Verbund und die Personalfrage durch Versetzung aus Überbesetzung aus anderen Häusern bereinigt werden. Aber auch die Politik muss hier Farbe bekennen. Auch 2004 war schon einmal die Schließung des Krankenhauses von Mainz abgesegnet und besiegelt. Den Rückzug vom Rückzug führte der TV-Redakteur Hormes in einem Kommentar im TV im Jahre 2006 auf die Landtagswahl zurück. Auch in diesem Jahr sind Wahlen, wenn auch "nur" Kommunalwahlen. Es werden Weichen gestellt. Die Menschen im Neuerburger Land werden registrieren, wer sich für ihr Krankenhaus stark gemacht hat. Alle Mandatsträger, die es sind oder werden wollen, überhaupt alle Politiker sollten ihren Freunden in Mainz klar machen, dass Rheinland-Pfalz nicht an der Mosel aufhört. Erhard Roth, Neuerburg

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