Literatur Ein Schloss, seine Architektur und viel Geschichte - Das steckt im neuen Buch über Schloss Malberg

Malberg · Der Lebenswandel eines der Herren von Schloss Malberg ist nur eines der vielen Geschichten und Fakten, die man im Buch über Schloss Malberg lesen kann. Das 240 Seiten starke Werk, herausgegeben vom Förderverein, beeindruckt mit schönen Bildern, gutem Layout und jeder Menge Informationen über das „Barockjuwel der Eifel“.

 In diesem Buch gibt es viele interessante Fakten und zahlreich Bilder über das Barockschloss in der Eifel. Repro Nora John

In diesem Buch gibt es viele interessante Fakten und zahlreich Bilder über das Barockschloss in der Eifel. Repro Nora John

Foto: TV/Nora John

Ritter Kuno hat es in der Region zu einiger Bekanntheit gebracht. Im Volksmund sollen die Bürger von Malberg noch bis heute als „Kunos“ bezeichnet werden. Was es mit diesem angeblichen Raubritter Kuno auf sich hat, wann er gelebt hat und was er mit dem Schloss in Malberg zu tun hat, kann man in einem der vielen Kapitel des Buches „Schloss Malberg - das Barockjuwel in der Eifel“ nachlesen. Dies und noch viel mehr steht in dem Werk, dass die Mitglieder des Fördervereins Schloss Malberg geschrieben und herausgegeben haen.

Da geht es beispielsweise ausführlich um Geschichte der Herren von Malberg, aber auch um Agnes von Malberg. Diese, so ist in dem Buch zu lesen stiftete im 1224 dem Kloster St. Thomas, in dem sie wohl auch beigesetzt wurde, Güter in Neidenbach und Malbergweich. Diese Schenkung wurde in der Burgkapelle zu Malberg ausgefertigt und ist damit die älteste Erwähnung einer Kapelle in Malberg.

Auch das Innere des Schlosses wie diese Wandbespannung ist in dem Buch dargestellt. Repro: Nora John

Auch das Innere des Schlosses wie diese Wandbespannung ist in dem Buch dargestellt. Repro: Nora John

Foto: TV/Nora John

Wen diese detaillierten geschichtlichen Berichte weniger interessieren, sondern lieber etwas über das Schloss und die Architektur wissen möchte, wird in den nächsten Kapiteln des 240 Seiten starken Buches fündig. Dabei geht es zunächst um das neue Haus. Dieses prächtige Gebäude ist auf Fotos aus verschiedenen Blickwinkeln zu sehen. Welche Intentionen der Bauherr Johann Werner von Veyder im 18. Jahrhundert hatte, ist ebenfalls detailreich erläutert. So ist zu lesen, dass Johann Werner zwar eine geistliche Karriere verfolgte, aber sich keineswegs an den Zölibat hielt und mindestens mit drei Frauen mehrere Kinder hatte. Einen prächtigen Bau war für ihn „ein architektonischer Statusverstärker“. Baumeister war einer der prominentesten Architekten um 1700, der Italiener Matteo Alberti.

Auch ins Innere des Schlosses wird der Leser entführt. Mit farbigen Abbildungen werden Wandgemälde dargestellt und ausführlich erläutert. Auch zur räumlichen Aufteilung steht etwas im Buch geschrieben.

Nachdem der Bau selbst und sein Innenleben im Kapitel 2 behandelt werden, nimmt das Buch den Leser in Kapitel 3 mit in die Schlossanlage, die nicht minder prächtig ist. Auch hier zeigen zahlreiche Bilder verschiedene Außenansichten. Bis es wieder hinein geht, dieses Mal in die Schlosskapelle, die heute auch unter anderem für Hochzeiten zur Verfügung steht. Dort stehen heute die Originale der Götterstauten, die vorher den Schlosspark schmückten und an dieser Stelle bald von Kopien erstezt werden. Ob Bacchus, der bekanntnlich dem Wein zugetan war, über dieJagdgöttin Diana bis hin zum Hirtengott Pan sind alle Skulturen abgebildet und werden erläutert.

Den Gärten des Schlosses ist ein weiteres Kapitel gewidmet. Sie werden auch heute noch von fachkundiger Hand gepflegt und können auch von der Öffentlichkeit besichtigt werdn. Auch hier gibt es viele farbige Abbildungen, Erklärungen und Hintergründe.

Viele Namen sind mit der Geschichte des Schlosses verknüpft. Einer davon ist Baumeister Matteo Alberti. Repro: Nora John

Viele Namen sind mit der Geschichte des Schlosses verknüpft. Einer davon ist Baumeister Matteo Alberti. Repro: Nora John

Foto: TV/Nora John

Das Buch schließt mit dem Kapitel Hütte und Hopfen. Dabei geht es um die Einnahmequellen der Familie von Veyder-Malberg. Und dabei ging es zunächst um ein Hüttenwerk in Malberg. Später nach dem Niedergang der Eisenindustrie setzte man auf den Hopfenanbau.

Insgesamt ist das Buch über das Schloss Malberg ein sehr informatives Werk, in dem man viel nachlesen kann. Aber auch das Durchblättern und Betrachten der viele qualitativ hochwertigen Bilder, historischen Zeichnungen und Gemälde lohnt sich in jedem Fall. Und macht vor allem Lust darauf, sich dieses noch weitgehend unbekannte architektonische Meisterwerk selbst zu besuchen.

Schloss Malberg, Barockjuwel in der Eifel, ISBN 978-3-00-068717-4, 29 Euro.

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