Schlosshotel in neuem Glanz

Wo einst Kaiser Napoleon und Bundeskanzler Adenauer residierten, ist nun im 250 Jahre alten Burghaus von Kronenburg ein nostalgisch-romantisches Hotel entstanden. In den vergangenen drei Jahren hat Hotelchef Albert Peters das Schlosshotel "Burghaus" stilgerecht und von Grund auf renoviert.

Kronenburg. "Was lange währt, wird endlich gut." Das gilt auch für das gerade eröffnete altehrwürdige Schlosshotel "Burghaus" in Kronenburg. Nachdem der letzte Besitzer es Ende 1990 aufgegeben hatte, stand es einige Jahre leer. 2005 kaufte es der aus St. Vith (Belgien) kommende Kaufmann Albert Peters zum Preis von 150 000 Euro. Peters investierte während der dreijährigen Bauzeit fast vier Millionen Euro. Entstanden ist ein gastronomisches Schmuckstück, in dem 15 Mitarbeiter um das Wohl der Gäste bemüht sind. Peters ist sich sicher, die Qualifizierung als 4-Sterne-Hotel zu erhalten.

Das Burghaus als Kern des alten Schlosshotels wurde gänzlich renoviert. Dem schließt sich, wo nach alten Zeichnungen und Urkunden früher die Stallungen der Grafen von Blankenheim lagen, die angebaute "Orangerie" als Veranstaltungsraum an, ehe man zum "Tell-Haus" gelangt, dessen Name auf die in Kronenburg veranstalteten Tell-Freilichtspiele noch heute hinweist.

Einladend wirkt bereits der Hof. Gänzlich mit Natursteinpflaster eingefasst, bietet er mit hangseitig angebrachten Blumengartenanlagen ein gefälliges Entree.

Der von früher bekannte romantisch-nostalgische Stil des Burghauses zieht sich jetzt durch das gesamte Gebäude. "Darauf haben wir Wert gelegt, um diese zauberhafte Atmosphäre vergangener Zeiten wieder genießen zu können", erklärte Peters. Es scheint gelungen. Das bestätigt die einheitliche Grundausrichtung: Viele alte Holzelemente, Balken, die "früher nur in Räumen für das Vieh sichtbar sein durften", sorgen für spätmittelalterliche Atmosphäre, spanischer rot-brauner Marmor ziert alle Badezimmer, für den Fußboden wurde durchgehend "Indian Black" gewählt.

Das Schlosshotel verfügt über 21 Zimmer mit 60 Betten, darunter drei "Classic-Einzelzimmer", stilgerecht eingerichtet mit französischem Himmelbett. Alle Zimmer und Suiten geben den Blick frei auf den Innenhof und das idyllische Kylltal und zum Teil auch auf den See. Daneben gibt es zehn "Exclusiv-Zimmer", ebenfalls im romantisch-nostalgischen Ambiente. Fünf "Emporen-Zimmer" für vier Personen - ausgedehnt über zwei Etagen - bieten Entspannung und umfassenden Komfort.

Die Krönung sind die beiden Suiten, benannt nach Napoleon Bonaparte, der Kronenburg eroberte, den Ort 1804 besuchte und unter französische Verwaltung stellte, und nach Konrad Adenauer, der mehrmals mit seiner Familie Wochenenden im Burghaus verbrachte. Die luxuriösen Suiten sind stilgerecht mit Kingsize-Betten eingerichtet. Sie verfügen zudem über eine eigene Sauna im Badezimmer.

Das Haus bietet drei Küchen. Da ist zunächst das "Gourmet-Restaurant" im alten Burghaus, das auf gastronomische Spitzenqualität der französischen Küche mit ausgewählten Weinen setzt. Hier regiert eine Spitzenköchin aus Luxemburg. Qualität und Erlesenes haben allerdings ihren Preis. "Der wird zwischen 60 und 70 Euro für ein Menü liegen", sagte der Besitzer. Daneben gibt es die "normale Küche" in der "Orangerie". Peters: "Wir glauben, dass Küche und Räumlichkeiten einen angemessen einladenden Rahmen für Brunch, Büffets, Hochzeiten und größere Feste sowie Gesellschaften sein werden." Zudem stehen ein "Empore-Restaurant" und der "Ritterkeller" für kleine Feierlichkeiten zur Verfügung.

Die Vermarktung des Schlosshotels übernimmt überwiegend Peters selbst. Als Zielgruppen für sein Haus sieht er vornehmlich Clubs wie die "Oldtimer-Clubs", Firmen und Unternehmen wie Banken und Versicherungen, die in den Räumen Seminare mit dem notwendigen Equipment abhalten können. Aber auch Hochzeiter mit ihren Gästen gehören dazu. Dazu hat er bereits Kontakte zu Reiseveranstaltern, Clubs und Busunternehmen aufgenommen und wird dies noch verstärken, und zwar nicht nur in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, sondern auch in den Benelux-Ländern.

Dazu wird Peters zunächst Lockpreise ansetzen. Außerdem will er es während des kommenden Jahres allen Gästen bei einem Besuch des Hauses bis zu einer Woche überlassen, den Preis selbst zu bestimmen, "natürlich nicht außerhalb jeder Vernunft. Sicherlich ein Risiko", wie Peters einräumt. "Uns ist klar, dass 2009 ein schwieriges Jahr werden wird, doch 2010 hoffen wir aus unserer Erfahrung in Belgien, wo wir ebenfalls ein Hotel und eine Ferienanlage betreiben, auf eine gute Auslastung." Extra Das Burghaus wurde von 1760 und 1769 im Auftrag des Grafen von Blankenheim errichtet. Es diente dem Amtsverwalter J. Faymonville als Wohnung. 1794 eroberten die truppen des französischen Kaisers Napoleon die Eifel. Er selbst gastierte 1804 im Burghaus. Die Nachfahren des aus Belgien stammenden Faymonville benutzten das Burghaus über 200 Jahre (bis 1969) erst als Privatwohnung und später als Hotel, das oft von prominenten Persönlichkeiten besucht wurde. (hjm)

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