Schluss mit der Hinterhof-Tristesse in Bitburgs Norden

Der Kobenhof ist der letzte Bereich in der nordöstlichen Altstadt, den die Stadt Bitburg noch nicht saniert hat. Rund 100 000 Euro sollen dieses Jahr in ein neues Pflaster und Beleuchtung investiert werden.

Bitburg. (scho) Hinterhof ist in Bitburg nicht gleich Hinterhof. Es gibt welche mit Altstadt-Flair wie etwa in der Adrigstraße oder am Schleifstein und solche wie den Kobenhof. Grau und trüb. Aber wer schlendert schon durch Hinterhöfe?

Wenn es nach der Stadt geht, sind das im Kobenhof bald richtig viele Touristen. Denn dort wird gerade ein Teil der mittelalterlichen Stadtmauer freigelegt, die im Kobenhof nahtlos auf die wenigen Überreste von einem der einst 13 römischen Rundtürme stößt (der TV berichtete). Diese Verbindung von Römerzeit und Mittelalter will die Stadt rekonstruieren und an den historischen Rundweg anschließen. Zudem soll die Sackgasse Kobenhof sogar einen Durchbruch zur Denkmalstraße bekommen - und wäre damit kein Hinterhof mehr. Dafür müssten zwei Häuser weichen.

"Bisher besteht mit den Besitzern noch keine Einigkeit über den Preis", sagt Friedbert Meyer vom Bauamt. Davon unabhängig soll dieses Jahr der angrenzende Kobenhof für rund 100 000 Euro ausgebaut werden. Der Kobenhof ist die letzte öffentliche Fläche, die in der nordöstlichen Altstadt - eines der fünf Sanierungsgebiete (siehe Extra) - noch nicht verschönert wurde. Rund eine Million Euro sind seit 1994 im Nordosten in die Gestaltung öffentlicher Straßen und Plätze geflossen - vom Petersplatz und Im Graben bis zu Hans-Lehnert-, Geiben- und Schrodengasse.

Offen ist noch, welcher Bodenbelag im Kobenhof verwendet wird. Denn auch Pflaster ist in Bitburg nicht gleich Pflaster, wie die TV-Fotos zeigen. Die Stadtverwaltung schlägt ein Basalt-Kleinpflaster wie in der Straße Schleifstein vor. Das ist aber mit seinen vielen Buckeln und Kanten recht holprig, weshalb Anlieger darum gebeten haben, lieber einen ebeneren Belag wie ein Betonpflaster zu wählen. Die Verwaltung prüft verschiedene Angebote, über die dann der Bauausschuss endgültig entscheidet. EXTRA

Stadtkernsanierung: In den Sanierungsgebieten haben Bauherren bisher Zuschüsse von knapp drei Millionen Euro für die Sanierung ihrer Häuser bekommen - davon kamen zwei Drittel vom Land, ein Drittel von der Stadt. Mehr als 20 Millionen Euro haben die Bauherren selbst investiert. Von den mehr als 150 sanierten Häusern liegen 55 im Nordosten, der Rest vor allem im Südosten rund um die Adrig. (scho)

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