Schneller geht es nicht

Das Vorhaben, den Westen der Verbandsgemeinde Bitburg-Land über UMTS schneller ins Internet zu befördern, ist mangels Interesse vorerst gescheitert. Jetzt verhandeln einige Gemeinden mit einem anderen Anbieter. Die DSL-Versorgung könnte dadurch optimiert werden, doch nach wie vor mühsam ist die Überzeugungsarbeit vor Ort.

 Der Zugang zum Internet ist in vielen Orten der Eifel nach wie vor eine äußerst holprige Angelegenheit. TV-Foto: Uwe Hentschel

Der Zugang zum Internet ist in vielen Orten der Eifel nach wie vor eine äußerst holprige Angelegenheit. TV-Foto: Uwe Hentschel

Biersdorf. Bereits im Februar gab es im Biersdorfer Gemeindehaus eine Infoveranstaltung des Mobilfunkunternehmens Vodafone. Angeboten wurde dabei ein Internetzugang über UMTS mit Hilfe des Funksendemasts in Koosbüsch. Davon profitieren sollten die umliegenden Gemeinden, die allesamt eine schlechte DSL-Versorgung haben.

Mindestens 100 Verträge wären nach Angabe des Unternehmens im Vorfeld notwendig gewesen, damit Vodafone überhaupt die technischen Voraussetzungen schafft. Doch letztlich lagen aus allen Gemeinden insgesamt nur rund 25 Verträge vor, so dass sich dieses Thema vorerst erledigt hat.

Deshalb verhandeln einige Gemeinden derzeit mit dem Unternehmen Eifel-Net aus Euskirchen, das eine viel versprechende Lösung anbietet (siehe Extra). Erste Infoveranstaltungen in Biersdorf und Wiersdorf gab es bereits, und auch in Oberweiler sollen die Bürger nach den Sommerferien über das Angebot in Kenntnis gesetzt werden. Wie bei Vodafone wird jedoch auch seitens der Eifel-Net GmbH ein Vertrauensvorschuss in Form von Verträgen erwartet, damit sich der technische Aufwand überhaupt lohnt. Und genau das könnte erneut zum Problem werden. Denn während die Gemeinden bereit sind, den für die Installation ebenfalls notwendigen Anteil von bis zu 4700 Euro zu übernehmen, tun sich die Bürger schwer.

"Wir sind leider nicht so weit, wie wir uns das gewünscht haben", sagt Arnold Kootz, Ortsbürgermeister in Biersdorf. So seien bislang noch nicht ausreichend Verträge zusammen, um mit Eifel-Net ins Geschäft zu kommen, bedauert Kootz. "Es wäre schade, wenn alles an ein paar fehlenden Verträgen scheitern würde."

Was die Bürger in ihrer Bereitschaft möglicherweise bremst, sind zum einen die einmaligen Gebühren für Anschluss und DSL-Modem und zum anderen die vertragliche Mindestlaufzeit, die bei 24 Monaten liegt, damit jedoch auch nicht länger ist als bei anderen Anbietern.

Doch offensichtlich warten viele Bürger noch immer darauf, dass die Telekom die DSL-Versorgung irgendwann selbst optimiert. Und das werden diese Menschen sicherlich auch noch lange tun, meint Wolfgang Klaas von der Verbandsgemeindeverwaltung Bitburg-Land, der die Eigeninitiative der Gemeinden begrüßt.

"Es wurde seitens der Telekom ja so einiges angedacht", sagt Klaas, doch von den Taten, die den Worten folgen sollen, sei nichts zu sehen. Und wer sich zwei Jahre an ein anderes Unternehmen binde, gehe damit sicherlich kein Risiko ein.

Extra DSL über Eifel-Net: Im Gegensatz zum von Vodafone angestrebten Internetzugang über UMTS setzt Eifel-Net auf einen DSL-Breitbandzugang über Kabel und nutzt dafür die in den Orten vorhandenen Verteiler der Telekom. Damit können deutlich höhere Übertragungsraten als bei UMTS erzielt und nach Auskunft des Unternehmens auch durchgehend garantiert werden. Während hierbei die vorhandenen Telefonleitungen genutzt werden, bietet Eifel-Net parallel dazu auch eine Funklösung an, die technisch etwas aufwendiger, jedoch mit UMTS nicht vergleichbar ist. Dieses sogenannte Air-DSL ist in Koosbüsch und Neidenbach bereits im Einsatz. (uhe)

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