Schnelles Internet fürs Gewerbe

Dass der "Kommunale Wirtschaftspark A 60/Fließem" in unmittelbarer Nähe einer großen Verkehrsachse liegt, erschließt sich bereits aus dem Namen des Gewerbegebiets. Was allerdings noch fehlt, ist ein ordentlicher Anschluss an die Datenautobahn. Doch das soll sich ändern.

Fließem. (uhe) Auch wenn die Notwendigkeit der benachbarten Autobahn vor allem in Richtung Wittlich von Kritikern noch immer infrage gestellt wird, so scheint der Ende der 90er Jahre von der VG Bitburg-Land und Ortsgemeinde Fließem gegründete Kommunale Wirtschaftspark A 60/Fließem die richtige Entscheidung gewesen zu sein.

Zwar haben die Betriebe, die sich bislang dort angesiedelt haben, allesamt eine überschaubare Personalstruktur, doch für Klaus Schnarrbach, Ortsbürgermeister in Fließem und Vorsitzender des Wirtschaftspark-Zweckverbands, ist die Größe nicht entscheidend. Ein Unternehmen, das klein anfange, sich dafür aber gesund entwickle, sei ihm genauso recht, sagt er. Und die Firma Paas ist für Schnarrbach ein solches Unternehmen.

Der kleine Betrieb mit seinen sieben Mitarbeitern hat sich auf Werk- und Maschinenbau spezialisiert und stellt mit Hilfe modernster Präzisionsmaschinen komplexe Bauteile und Prototypen her. Zu seinen Kunden zählen mittlerweile namhafte Unternehmen wie Stihl, Kawasaki oder Festo. Und zu seinen Besuchern an diesem Tag die Mitglieder des Zweckverbands. Die nämlich versammeln sich zu ihrer Sitzung diesmal nicht in irgendeinem Raum der VG-Verwaltung, sondern im Gewerbepark vor Ort.

So wird erst die Firma Paas und anschließend der Betrieb Billen Nutzfahrzeuge besucht, dessen Besprechungszimmer schließlich auch der Austragungsort der Sitzung ist. Und anhand des großen Plans, der bereits an der Wand hängt, zeigt VG-Mitarbeiter Wolfgang Klaas, wie es mit der Entwicklung des Wirtschaftsparks weitergehen soll.

Demnach werden derzeit rund eine Million Euro in die weitere Erschließung in Richtung Südosten investiert. Darin enthalten sind neben neuen Grundstücken auch als Ausgleichsmaßnahme ein Regenrückhaltebecken für rund 280 000 Euro sowie 44 000 Euro für die Verbesserung der Internetversorgung. "Wir wollen für jeden Betrieb einen separaten Glasfaseranschluss", sagt Klaas. Dass ein optimaler Internetzugang mittlerweile mindestens genauso wichtig, wenn nicht sogar noch wichtiger ist als ein Autobahnanschluss, steht für Schnarrbach außer Frage.

"Zudem haben wir das Problem, dass wir teilweise gar keine Telefonanschlüsse mehr frei haben", sagt der Verbandsvorsteher. Mit Hilfe des neuen Glasfaserkabels soll das geändert werden. Schnarrbach geht davon aus, dass in anderthalb Jahren Daten-Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 50 000 Kilobits pro Sekunde möglich sind. no/hir

ExtraKWP A 60/Fließem: 1998 hat die VG Bitburg-Land gemeinsam mit der Ortsgemeinde Fließem den Zweckverband "Kommunaler Wirtschaftspark A 60/Fließem" gegründet. Erste Gewerbeansiedlungen gab es zu diesem Zeitpunkt bereits, doch die offizielle Freigabe des ersten Erschließungsabschnitts erfolgte erst im Januar 2006. Bis dahin wurden rund 1,4 Millionen Euro in das Projekt investiert. Mehr als eine Million Euro, die voraussichtlich zu 65 Prozent vom Land bezuschusst werden, fließen derzeit in die Erschließung weiterer Flächen. Laut Bebauungsplan sind insgesamt rund 35 Hektar als Gewerbefläche ausgewiesen. Im aktuellen Haushalt des Wirtschaftsparks sind als jährliche Umlage der VG und der Ortsgemeinde jeweils 13 400 Euro eingeplant. Zudem beteiligen sich die gleichberechtigten Verbandsmitglieder mit je 102 500 Euro an den für die Erweiterung notwendigen Investitionskosten. (uhe)

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