Schöne Aussichten für Waldbesitzer
Mit Freude schauen derzeit viele Gemeinden in der Verbandsgemeinde Prüm auf die Preise für Holz. Denn obwohl durch Sturm Xynthia viel Holz auf den Markt kam, hat der Preis zugelegt. Daher rechnen die Waldbesitzer auch für das kommende Jahr mit guten Erträgen.
Prüm. "Ordentlich Holz vor der Hütt'n" - das bayerische Schönheitsmerkmal gilt auch für viele Gemeinden im Prümer Land. 30 der insgesamt 43 Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde (VG) Prüm besitzen Wald. "Das reicht aber von ein paar Hektar bis zu wirklich großen Flächen", sagt Peter Wind, Leiter des Forstamts Prüm. Für die Gemeinden bedeutet der Wald eine wichtige Einnahmequelle: 2009 flossen insgesamt rund 572 000 Euro an Überschüssen in die Gemeindekassen in der VG Prüm. "Das ist mal mehr und mal weniger, bewegt sich aber insgesamt in diesem Rahmen", sagt Anton Karp von der VG-Verwaltung. Bei der VG Arzfeld waren es rund 100 000 Euro. Geld, das komplett in den Gemeinden verbleibt, denn diese Einnahmen aus Vermögen werden nicht für die Kreis- und VG-Umlage herangezogen.
Derzeit werden in den Gemeinden die Forstwirtschaftspläne für das kommende Jahr aufgestellt, in denen festgelegt wird, wie viel Holz in den Wäldern geschlagen werden und zu welchem Preis das Brennholz verkauft wird.
In Wallersheim, mit rund 600 Hektar die Gemeinde mit dem größten Waldbesitz in der VG Prüm, rechnet man für 2011 mit einem Überschuss von 61 000 Euro.
Auch das zurückliegende Jahr ist aus Sicht der Waldwirtschaft gut verlaufen. Zwar hat Sturm Xynthia viel Windwurf verursacht, aber weil die Nachfrage aufgrund der positiven wirtschaftlichen Entwicklung ebenfalls gestiegen ist, hat der Holzpreis nicht unter dem großen Angebot gelitten, berichtet Wind. "Die Preise liegen derzeit deutlich über dem Vorjahresniveau."
Das umgestürzte Holz von Sturm Xynthia sei mittlerweile komplett aufgearbeitet und vermarktet. Nur noch geringe Restmengen seien vorhanden. Von daher rechnet Wind für das kommende Jahr mit guten Einnahmen für die Gemeinden. Deren Höhe sei zwar von Ort zu Ort unterschiedlich, insgesamt werde es aber wohl überall Überschüsse geben. "Aber Voraussagen sind natürlich immer schwierig. Der Holzmarkt ist immer auch abhängig von den allgemeinen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen", sagt Wind.
Mit Blick auf die guten Einnahmemöglichkeiten werde daher in Jahren mit hohen Preisen mehr Holz geschlagen als in jenen mit niedrigen Preisen. "Aber wir achten immer auch auf die Nachhaltigkeit", sagt Wind. Es wird also nicht mehr gefällt, als an anderer Stelle nachwächst.
Extra
Waldreiches Rheinland-Pfalz: 42 Prozent der Fläche von Rheinland-Pfalz sind Wald. Von diesen rund 828 000 Hektar ist die Hälfte in Besitz von insgesamt 2000 Gemeinden. In der Verbandsgemeinde Prüm ist Wallersheim der größte Waldbesitzer mit rund 600 Hektar. Aber auch Weinsheim oder Schwirzheim verfügen über große Flächen. Insgesamt besitzen die Gemeinden der VG Prüm 3248 Hektar Wald. (ch)