Schönecken vor heißer Wahlkampfphase

SCHÖNECKEN. Nach dem plötzlichen Tod von Ortsbürgermeister Paul Ludwig kündigt sich in Schönecken ein heißer Kampf um seine Nachfolge an. Während die CDU am Montagabend Werner Krämer nominierte, wird die FWG ihren Bewerber Mitte nächster Woche vorstellen.

Zumindest für eine gute halbe Stunde herrschte am Montagabend Ratlosigkeit im Haus des Gastes. Nachdem der Erste Beigeordnete Werner Krämer (56) wie erwartet als Kandidat für den Posten des Schönecker Ortsbürgermeisters vorgeschlagen worden war, erhielt er mit seinem CDU-Fraktionskollegen Matthias Görres plötzlich einen Gegenspieler. Damit hatte beim Ortsverband der Union ganz offensichtlich niemand gerechnet, selbst Vorsitzender Michael Vicktorius schaute eher ungläubig in die Runde. Als Werner Krämer, den von Beginn an alle auf der Rechnung hatten, seine Bewerbung dann auch noch zurückzog ("Ich habe noch nicht mit meinem Arbeitgeber gesprochen"), war endgültig Hängen im Schacht. "Das ist für mich neu, damit habe ich nicht gerechnet", sagte Michael Vicktorius, der daraufhin die Nichtöffentlichkeit herstellte, um eine ungestörte Personaldiskussion in Gang zu setzen. Für Irritationen hatte zuvor eine persönliche Erklärung von Gernot Ludwig gesorgt. Der Sohn des kürzlich bei einem tragischen Verkehrsunfall getöteten Ortsbürgermeisters Paul Ludwig hatte Werner Krämer vorgeworfen, sich im Flecken bereits als neuer Bürgermeister hervorzutun. Eine Anschuldigung, die Werner Krämer mit Nachdruck zurückwies. Um dennoch die Weichen für die Wahl am Sonntag, 3. September, in Ruhe zu stellen, berieten sich die Schönecker Unionsmitglieder rund 30 Minuten unter Ausschluss der Öffentlichkeit, bevor Werner Krämer und Matthias Görres in geheimer Wahl und dann wieder öffentlich gegeneinander antraten. Von den 18 Wahlberechtigten entschieden sich schließlich elf für Krämer und fünf für Görres. Zwei Versammlungsteilnehmer enthielten sich. Krämer appelliert an die Fairness

Als sein oberstes Ziel nannte Werner Krämer für den Fall seiner Wahl das Herstellen von Einigkeit im Ort. "Es gibt Probleme, die wir uns selbst gemacht haben, die sind unnötig", sagte er. Zum Schluss appellierte er an alle, fair zu bleiben. Krämer: "Wenn man etwas sagt, dann sollte es fundiert sein." Unterdessen kündigte Schöneckens FWG-Vorsitzende Adelheid Karp am Dienstag an, dass die Freien Wähler am 3. September einen Gegenkandidaten ins Rennen schicken. Einen Namen wollte sie noch nicht nennen, die Fraktion werde am Dienstag, 27. Juni, offiziell entscheiden. Nach den Worten von Adelheid Karp rechnet sich die FWG "sehr gute Chancen" aus. Die Schönecker SPD verzichtet derweil auf die Nominierung eines Kandidaten. Wie Ortsvereinsvorsitzender Norbert Roßkopp auf TV-Anfrage mitteilte, hat sich niemand dazu bereit gefunden. Roßkopp hob indes noch einmal das gute Verhältnis zum bisherigen Amtsinhaber Paul Ludwig hervor, kündigte für die nächste Kommunalwahl jedoch die Aufstellung eines eigenen Bewerbers an. Ausführliche Berichte zur Absage des Schönecker Burgkapellenfests und zur Sanierung des Schönecker Schwimmbads finden Sie auf SEITE 10

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