Bitburg. D, F, A, D, H lauten die Anfangsnoten von "Alle Vögel sind schon da". Ein altbekanntes Volkslied, das auch der Bitburger Glockenturm neben "Schneeglöckchen, Weißröckchen" oder "Wenn alle Brünnlein fließen" in seinem umfangreichen, saisonal abgestimmten Programm hat.
Doch in den vergangenen Wochen klangen die Lieder verzerrt. Ab und zu fehlten ein paar Noten. Anscheinend litten die 18 Glocken an Alterserscheinungen. Retter in der Not ist Ulrich Groß vom Glockenhersteller Diegener und Schade, der den Bitburgern die fehlenden Töne wiedergeben will.
Während Johannes Krewer vom Bitburger Bauamt in die Tasten des bereitstehenden Keyboards haut, legt Ulrich Groß Hand an den einzelnen Glocken an. Die Diagnose: Altersrost. Die Gummis sind porös. Eigentlich müsste alles grundlegend erneuert werden.
Dabei verzichten die Bitburger sowieso schon oft auf das Gebimmel: Sonntags und an Feiertagen wird generell nicht mehr geläutet. Zu laut sind den Anwohnern die Glocken. Auch der Pfarrer der benachbarten Kirche fühlt sich im Gottesdienst von so viel Volkslied gestört. Auch bei den Klingelzeiten gibt es Kürzungen. Und überhaupt läutet die Glocke nie zur ganzen Stunde, sondern stets drei Minuten später. Sonst gäbe es Überschneidungen mit der Kirchturmglocke.
Und dann macht auch das Uhrlenkgetriebe Probleme. Eigentlich muss auf beiden Seiten des Turmes die gleiche Uhrzeit stehen, das tut sie schon lange nicht mehr. Doch Ulrich Groß ist weiterhin zur Stelle, so dass am Ende wieder alle Glocken klingen und die Uhrzeit rund und synchron läuft. isa