Schönerer Empfang im Luftkurort

IRREL. Nach dem Kraftakt Neue Mitte und einer Atempause setzt die Ortsgemeinde Irrel für 2006 wieder größere Schwerpunkte bei den Investitionen. Der Rat beschloss den Haushalt einstimmig.

In gut zwei Monaten soll der Bau eines dreistöckigen Wohn- und Geschäftshauses am zentralen Kreisverkehr in Irrel beginnen (der TV berichtete). Bauherr ist die GK-Consult GmbH. Unterdessen plant die Ortsgemeinde, in Eigenregie einen weiteren Bestandteil des Entwicklungskonzepts zu verwirklichen: den Bau eines Zentralen Omnibusbahnhofs. "Das hört sich riesig an, ist aber überschaubar", sagt Bürgermeister Hans-Michael Bröhl (CDU). Als Standort dient die Freifläche an der innerörtlichen Umgehungsstraße (in Richtung Prümzurlay linksseitig). Dort entstehen fünf Haltestellen und ein Wartehäuschen. "Die Lage ist verkehrsgünstig, sicher und zentral zwischen den Versorgungspolen", stellt Bröhl fest. "Bisher bilden die Busse in der engen Hauptstraße zu bestimmten Zeiten ein massives Verkehrshindernis." Im Bebauungsplan-Verfahren werden derzeit die Träger öffentlicher Belange gehört. Anschließend folgt die Offenlage. Die Verwaltung rechnet mit einer Genehmigung in der zweiten Jahreshälfte. Die Gesamtkosten betragen 316 000 Euro. Vom Land erhofft sich die Gemeinde 85 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten - das wären 227 800 Euro. Den Rest finanziert die Gemeinde über einen Kredit. "Die Entscheidung über den Antrag fällt erst, wenn der Bebauungsplan bestandskräftig ist", schränkt Bröhl ein. Baubeginn ist spätestens im Frühjahr 2007, aber vermutlich schon 2006. In dem geplanten Gebäudeblock der GK-Consult am Kreisverkehr erwirbt der Caritasverband Region Westeifel ein Teileigentum. Er richtet dort eine Seniorenbegegnungsstätte sowie eine Außenstelle der Sozialstation Speicher ein. Investitionskostenzuschüsse zahlen die Verbandsgemeinde Irrel (25 000 Euro) sowie aufgrund des Standortvorteils die Ortsgemeinde (10 000 Euro).Standbein für kleine und mittlere Betriebe

Auch die Ortsgemeinde kauft in dem Gebäudeblock Räume, um dort eine moderne Tourist-Information einzurichten. Damit will Irrel seiner touristischen Bedeutung als Luftkurort mit jährlich 23 000 Gästen und mehr als 100 000 Übernachtungen besser gerecht werden. Der bisherige Standort - das ehemalige Bahnwohnhaus - ist zu klein, nicht behindertengerecht, ohne Gästetoiletten und Parkplätze. Von dem Umzug erhofft sich die Gemeinde eine Initialzündung für die Betreuung der Gäste und Vermarktung der Urlaubsregion. Im aktuellen Haushaltsplan heißt es dazu: "Mit den Irreler Wasserfällen, der Teufelsschlucht und der Naturerkundungsstation als Naherholungsziele stellt der Tagestourismus ein wesentliches Wertschöpfungspotenzial dar. Er ist in der wirtschaftsschwachen Südeifel ein nicht zu verkennendes wirtschaftliches Standbein für kleine und mittlere Betriebe." Ortsbürgermeister Ernst Ziwes (CDU) ist "froh und stolz" über die in Irrel geschaffene Infrastruktur. Der Verwaltungshaushalt 2006 mit Ausgaben von 1,34 Millionen Euro hat ein Defizit von 258 000 Euro. Der Vermögenshaushalt umfasst 968 000 Euro.

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