Schrauben in schwindelnder Höhe

NEUERBURG. (ew) Die Neuerburger Jugendburg renovieren Mitglieder des Bunds Neudeutschland derzeit ehrenamtlich. Am historischen Pfarrhaus der Enzstadt arbeiten einheimische Betriebe.

 "Bete und arbeite": Mitglieder des Bunds Neudeutschland renovieren die Burg Neuerburg.Foto: Waltraud Ewerhardt

"Bete und arbeite": Mitglieder des Bunds Neudeutschland renovieren die Burg Neuerburg.Foto: Waltraud Ewerhardt

Die Burg aus dem 12. Jahrhundert ist die älteste Anlage in Neuerburg. Seit mehr als 70 Jahren führt sie in Erbpacht der Bund Neudeutschland - seit einigen Jahrzehnten als Jugendburg mit rund 12 000 Übernachtungen pro Jahr. Die Sicherheit der Besucher steht daher im Mittelpunkt jeder Renovierung. In der Westbastion wurde nun eine Terrasse angelegt, die eine Gefahrenstelle beseitigen soll.Der Windfang ist aus edlem Holz

"Ora et labora - Bete und arbeite", nach diesem Leitsatz der Benediktinermönche waren auch in diesem Jahr Frauen und Männer der KMF (Katholische Männer und Frauen) - eine Gemeinschaft des Bunds Neudeutschland - ehrenamtlich am Werk. Unter der Leitung von zwei Ingenieuren brachten sie in schwindelnder Höhe Balken und Bretter an. Als zweite größere bauliche Veränderung entstand im Eingangsbereich der Burg ein Windfang aus edlem Holz. Gut eine Woche arbeiteten die 29 Ehrenamtlichen, die aus ganz Deutschland angereist waren, an diesen beiden sowie an vielen kleineren Projekten. Die Kosten dafür standen noch nicht fest. "Sie werden sich in Grenzen halten, weil sie sich auf das Material und den benötigten Kran beschränken", sagt Hans Weyer, Jesuitenpater aus Trier. Der Pater war für die Gestaltung des geistlichen Programms in Form von Gottesdiensten und Meditationen zuständig. Das Thema lautete "In der Arbeit, in der Ruh - Beten im Alltag". Alltag auch auf einer anderen Baustelle in Neuerburg: Einheimische Betriebe erneuerten am Pfarrhaus teilweise den Außenputz, verrichteten Steinmetzarbeiten und trugen einen neuen Anstrich auf. Außerdem schickten sie das schmiedeeiserne Tor zum Verzinken. Allen Arbeiten hatte das Denkmalamt zugestimmt. Sie waren nötig geworden, weil der Zahn der Zeit an dem historischen Gebäude genagt hatte. Pastor Stefan Trauten erklärt: "Salze hatten den Außenputz beschädigt." Die jüngste Renovierung lag fast 30 Jahre zurück. Nun erstrahlt das frühere Lehnshaus aus dem 17. Jahrhundert weithin sichtbar wieder in neuem Glanz. Die Kosten der Renovierung: rund 90 000 Euro. Davon übernimmt das Bistum 70 Prozent. Ein kleiner Anteil kommt vom Denkmalamt, und die Sparkassenstiftung gibt auch etwas dazu. Den Rest übernimmt die Pfarrgemeinde.

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