Aus dem Archiv (April 2018) Der „Schreibtisch in Prüm“ bleibt länger stehen

Prüm · Das Interesse am Angebot steigt, die Landes-Entwicklungsagentur lässt das Modellprojekt deshalb bis 2019 weiterlaufen.

 Schreibtisch in Prüm: die Organisatoren beim offiziellen Start im vergangenen Juli.

Schreibtisch in Prüm: die Organisatoren beim offiziellen Start im vergangenen Juli.

Foto: Fritz-Peter Linden

Es geht weiter mit dem Landes-Modellprojekt „Schreibtisch in Prüm“: Das Angebot gemeinsam genutzter Arbeitsräume („Coworking Spaces“) bleibt ein weiteres Jahr im ehemaligen Landratsamt in der Kalvarienbergstraße 4, bis zum Sommer 2019.

Seit Projektbeginn vorigen Jahres residieren dort die „Coworker“, die tageweise einen solchen Arbeitsplatz günstig mieten, im gleichen Haus wie die Beamten der Bundespolizei (der TV berichtete).

„Wir sehen in dem Modellprojekt eine Chance für den Eifelkreis. Zusammen mit dem Breitbandausbau ist das ein wichtiger Schritt zum digitalen Wandel“, sagt Landrat Joachim Streit. Dafür stelle man der Entwicklungsagentur die Räume „gerne weiter zur Verfügung“.

Seit Juli 2017 wird in Prüm erprobt, wie sich das weltweit in Großstädten bereits bekannte Modell auch auf das Land übertragen lässt. Es soll Pendlern, Selbstständigen und Fachkräften einen Ort zum Arbeiten bieten, ohne täglich weite Fahrten ins Büro unternehmen zu müssen, ohne die Isolation, in der man daheim manchmal arbeite. „Und ohne die hohen Kosten der dauerhaften Anmietung von Büroräumen.“

Mit dem „Coworking“-Angebot sieht sich die Entwicklungsagentur in der Spur „für Flexibilität, Zeitsparen und die Zukunft der Arbeit. Denn viele Berufe erfordern nicht mehr die ständige Anwesenheit im Unternehmen, und Arbeitgeber, die Fachkräften eine Alternative anbieten können, sind attraktiv.“

Nach zögerlichem Beginn sehe man in Prüm, „dass die Nachfrage langsam steigt“, sagt Aloysius Söhngen, Bürgermeister der Verbandsgemeinde. „Ein Experiment wie dieses braucht eine Weile, bis es sich etabliert hat. Aber es ist schon jetzt spannend, zu sehen, welche Nutzer sich für die Arbeit im Coworking Space entscheiden und warum.“

Die Etage im ehemaligen Landratsamt ist mit Schreibtischen, Druckern, drahtlosem Internet, einer Kaffeeküche. einem Besprechungs- und Sanitärraum ausgestattet. Wochentags kann man einen der Arbeitsplätze nach Bedarf mieten. Projektgruppen können im Besprechungsraum konzentriert gemeinsam arbeiten, „und in der Kaffeeküche ist Platz, um die Kollegen auf Zeit kennenzulernen: Denn zur Philosophie des Coworkings gehört auch der Austausch mit Menschen unterschiedlicher beruflicher Hintergründe – eine gute Basis für neue Ideen“, heißt es bei der Entwicklungsagentur.
Der „Schreibtisch in Prüm“ wird getragen von der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz und unterstützt vom Eifelkreis Bitburg-Prüm und der Verbandsgemeinde Prüm.

Wer sich für das Modellprojekt und seine Möglichkeiten interessiert, kann den „Schreibtisch in Prüm“ jederzeit testen. Alle weiteren Informationen dazu inklusive Kontakt, Blog, Konzept, Fotos und Preise findet man im Internet unter www.schreibtischinpruem.de

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