Alibi kümmert sich um Bewerber Schritt für Schritt durchs Formular

BITBURG · Der gemeinnützige Verein Alibi unterstützt jährlich weit mehr als 1000 sozialschwache Menschen bei Anträgen und Bescheiden.

 Die Vorsitzende von Alibi, Karin Bustert (links), weiß die Arbeit von Karl Junk und Shireen Warda in der Beratungsstelle sehr zu schätzen.

Die Vorsitzende von Alibi, Karin Bustert (links), weiß die Arbeit von Karl Junk und Shireen Warda in der Beratungsstelle sehr zu schätzen.

Foto: TV/Uwe Hentschel

„Das, was wir hier machen, wäre eigentlich Aufgabe der Job-Center“, sagt Karl Junk. „Doch weil die es nicht schaffen, machen wir es“, so Junk, der früher selbst bei einer Behörde gearbeitet hat und nun gemeinsam mit Shireen Warda, Volker Löwenberg und Sabine Neff in der Beratungsstelle des gemeinnützigen Vereins Alibi aus Bitburg tätig ist.

Das Team berät Menschen, die mit Anträgen auf Arbeitslosengeld I und und auch sonstige soziale Leistungen schlichtweg überfordert sind.

Jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag stehen Junk und seine Mitstreiter für alle Fragen rund um die Arbeitslosigkeit zur Verfügung. Sie helfen bei Anträgen oder vermitteln die Kunden bei Bedarf auch an spezielle Beratungsstellen wie beispielsweise die Schuldnerberatung. Darüber hinaus stehen sie auch im engen Austausch mit den Sachbearbeitern der Agentur für Arbeit, des Jobcenters oder der Kreisverwaltung. Viele Fragen und Probleme lassen sich deshalb auch meist per Telefonat oder Mail auf dem kurzen Dienstweg erledigen.

Finanziert wird das Angebot zum einen durch die Mitgliedsbeiträge der Vereinsmitglieder sowie einen Zuschuss der Diakonie. Wie die Alibi-Vorsitzende Karin Bustert erklärt, reiche das aber bei weitem nicht aus. Weshalb Alibi auch auf die Unterstützung durch Spender und Sponsoren angewiesen sei. „Wir kämpfen jedes Jahr aufs Neue darum, dieses Angebot aufrecht zu erhalten“, sagt die Vorsitzende.

Welchen wertvollen Beitrag die Mitarbeiter des Vereins damit zur Entlastung der Arbeits- und Sozialbehörden leisten, zeigt die stetig wachsende Zahl an Menschen, die das kostenlose Angebot von Alibi in Anspruch nehmen. 2018 hat die Beratungsstelle 1064 Menschen betreut, 2019 waren es bereits 1203. „Neulich hatten wir allein 18 Beratungen an einem Tag“, sagt Junk. „An solchen Tagen sitzen wir dann rund um die Uhr hier in unserem kleinen Büro.“

„Und diese 1200 Personen sind ja auch nur diejenigen, die hier zu uns in die Beratung kommen“, ergänzt Bustert. „Wenn wir dann noch deren Familien dazu rechnen, kommen wir auf mehr als 4400 Menschen, denen wir weiterhelfen“, so Bustert. Die Alibi-Beratungsstelle sorge also für eine Win-Win-Situation auf beiden Seiten, weil sie sowohl die Antragsteller unterstütze als auch die Behörden spürbar entlaste.

Den mit Abstand größten Anteil derjenigen, die das Angebot aufsuchen, machen Asylsuchende aus Syrien aus. 762 waren es allein im vergangenen Jahr. An zweiter Stelle stehen Antragsteller aus Deutschland (107), gefolgt von Menschen aus Eritrea (77), Rumänien (48), Ägypten (41), Afghanistan (40) und Somalia (32).

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