Prüm. Rot-weißer Rahmen, Sportlenker, Rennsattel - richtig schnittig sehen die sechs neuen Fahrräder aus, die in der Realschule plus in Prüm stehen. Doch was macht die fette Trinkflasche, oder ist es eine Thermoskanne, am Rahmen? In dem Zylinder verbirgt sich der Akku der mit Elektromotor ausgerüsteten Räder, klären die Schüler Michael Pütz, Michael Kreutz und Anke Maus auf.
Im Fach Mathematik und Naturwissenschaften haben 25 Schüler die Räder mit Unterstützung der Firmen Grohmann Engineering und Zweirad Rolle nachträglich selbst technisch zu E-Bikes aufgerüstet. "Ich fand das interessant, so etwas mal selbst zu montieren", sagt Michael Kreutz. "Ich weiß jetzt, wo sich welche Sachen befinden und welche Aufgabe die haben", sagt Anke Maus und Michael Pütz ergänzt: "Es war toll zu sehen, wie was funktioniert." Ein Projektziel ist damit schon erfüllt. Konrektor Thomas Lauxen wollte den Jugendlichen das Thema Elektromobilität mit Bezug zum Alltag nahebringen. Zweites Ziel ist, die Räder bald in der Verkehrserziehung zu nutzen. Unterstützt wird er dabei von Richard Zeimetz, Verkehrssicherheitsberater bei der Polizei in Prüm. "Da wir im kommenden Schuljahr erstmals eine Ganztagsklasse haben, soll die Verkehrserziehung fester Bestandteil des Stundenplans werden", sagt Lauxen.
Die Kooperation mit der Firma Grohmann besteht seit 2005. "Wir wollen den Schülern den Bereich Technik nahe bringen", sagt Sabine Schmidt, Personalberaterin bei Grohmann. Die Kooperation zwischen Schule und Firma sei für beide von Vorteil, sagt Sabine Grohmann, zuständig für Controlling, Aus- und Weiterbildung. Grohmann-Engineering beschäftigt mit rund 750 Mitarbeitern zurzeit 80 Auszubildende, die alle übernommen werden.
Alwin Spoo vom Förderverein sagt, dass eine Ergänzung des Fahrradbestands schon geplant sei - und dreht auf dem elektrisch unterstützten Mountainbike flugs eine Proberunde. sn