Spurensuche nach Aufseher Misshandlungen im Gerolsteiner Albertinum: Wer war das Phantom „Plato“?

Gerolstein/Prüm · Neun Jahre hat Marzellus Boos im Gerolsteiner Internat Albertinum verbracht. Und noch immer quälen ihn Erinnerungen an einen Aufseher, der sich selbst Plato nannte. Einen Mann, über den er eigene Nachforschungen angestellt hat, die in eine dunkle Vergangenheit führen.

Das Albertinum: leerstehendes Internat in Gerolstein
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Das Albertinum: leerstehendes Internat in Gerolstein

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Foto: Fritz-Peter Linden

Der Altar liegt in Trümmern – übrig sind nur noch schwere Brocken, beschmiert mit Graffiti. Die Reste des Chorgestühls, verkohltes Holz, haben wohl als Lagerfeuer gedient. Im kalten Licht, das durch die zerstörten Fenster fällt, bietet die kleine Kapelle einen desolaten Eindruck. Vom Gotteshaus ist nicht mehr übrig als eine Ruine. „Symbolischer geht es kaum“, sagt Marzellus Boos, wie er so durch die kleine Kirche auf dem Gelände des Albertinum spaziert: „Nein, hier weht kein guter Geist.“ Und der Heilige Geist schon mal gar nicht.