Schullandschaft: Umbruch mit Fragezeichen

Bitburg · Der Kreistag hat sich gestern mit den Entwicklungen der Schullandschaft beschäftigt. Im Mittelpunkt standen die Pläne des Bistums Trier, am Schulzentrum St. Matthias einen gymnasialen Zweig einzurichten. Das hätte Konsequenzen für die Gymnasien in Bitburg und Biesdorf.

Bitburg. "Die Gewichte am Standort Bitburg werden sich vollkommen verschieben", sagt der Schulplaner des Eifelkreises, Wolf Krämer Mandaeu. Seine Aufgabe besteht an diesem Sitzungstag darin, den Mitgliedern des Kreistags die Entwicklungen der Schullandschaft zu erklären. Wie sie im Detail aussehen, vermag jedoch auch er nicht zu sagen, doch wird schnell deutlich, dass von der Verschiebung der Gewichte nicht nur der Standort Bitburg, sondern der gesamte Eifelkreis betroffen sein könnte.
So plant das Bistum Trier an dem unter seiner Trägerschaft stehenden Bischöflichen Schulzentrum St. Matthias in Bitburg die Einrichtung einer Kooperativen Gesamtschule mit einem gymnasialen Zweig. Eine Entscheidung, die im Kreistag auf geteiltes Echo trifft. Denn während sich die Fraktionen der CDU und FDP grundsätzlich für das Zusatzangebot aussprechen, sieht Rudolf Rinnen (FWG) dadurch die Qualität des Schulstandorts Bitburg gefährdet.
Aufgrund der dann am St.-Willibrord-Gymnasium zu erwartenden sinkenden Schülerzahlen befürchtet Rinnen nämlich, dass dort die derzeitige "Bandbreite an Leistungskursen" nicht mehr aufrecht erhalten werden könne. Und für das Gymnasium wenig erfreulich ist in diesem Zusammenhang auch der Stand zur geplanten Einrichtung einer Ganztagsschule. So erklärt Landrat Joachim Streit, dass es derzeit noch unklar sei, ob das Land die diesbezüglichen Pläne des Gymnasiums unterstützen wird.
Ebenfalls noch offen ist, wie es mit der geplanten baulichen Erweiterung der Realschule plus Bitburg weitergeht. Die dafür zuständige Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier habe den geplanten Anbau aufgrund einer Haushaltssperre bei einem Gespräch vor drei Wochen nicht mehr genehmigen wollen, sagt Streit, doch habe der Kreis erneut auf die Notwendigkeit der Baumaßnahme verwiesen. Eine bis vergangenen Freitag angekündigte Entscheidung der Landesbehörde liege immer noch nicht vor, fügt Landrat Streit hinzu.
Sollte die Bitburger Realschule ihre Erweiterung bekommen, dann verdankt sie das unter Umständen auch der eher unerfreulichen Entwicklung an der St.-Michael-Hauptschule sowie der Simon-Salomon-Realschule in Speicher. Dort nämlich sieht es derzeit danach aus, aus könnten sich die beiden Schulen von der geplanten und fürs Überleben notwendigen Einrichtung einer Realschule plus verabschieden, weil nicht genügend Anmeldungen zusammengekommen sind.
Sorgen um die Zukunft muss sich das St.-Josef-Gymnasium Biesdorf im Gegensatz zu den Schulen in Speicher derzeit noch nicht machen. Doch nach Einschätzung des Schulplaners wird auch die unter kirchlicher Trägerschaft stehende Schule in Biesdorf die Folgen der Pläne am Bitburger Schulzentrum St. Matthias zu spüren bekommen. Schließlich sei mit der Einrichtung eines weiteren Gymnasiums damit zu rechnen, dass sich nicht nur die Schülerströme in Bitburg, sondern auch die des Umlands verändern.

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