Schwarze Hände und ein guter Nussdröpp

VIANDEN. (nam/red) Herbstzeit ist Nusszeit. Am 12. Oktober dreht sich in Vianden wieder alles um die Nuss. Um die Verkehrsprobleme der vergangenen Jahre zu vermeiden, stehen den Besuchern Pendelbusse in die Innenstadt zur Verfügung.

Vianden ohne Nussmarkt - das ist wie Nürnberg ohne Christkindlmarkt. Seit 1934 gibt es den traditionellen Markt im Ourstädtchen. Nüsse haben schon lange eine große Rolle im Viandener Wirtschaftsleben gespielt. 1902 gab es in Vianden 2551 Nussbäume, das waren 19 Prozent des gesamten luxemburgischen Landesbestands. 1901 wurden im Kanton Vianden 465 Zentner Nüsse geerntet. 1934 gab es den ersten Nussmarkt. Der Nussmarkt war eigentlich nur ein Randereignis anlässlich des jeweils letzten Tages der Burgbeleuchtung der Saison. 1952 bis 1970 legten die Nusshändler in Vianden eine Pause ein. Schlechte Ernten und der Ankauf ausländischer Nüsse machten ihnen das Leben schwer. Seit 23 Jahren ist der Andrang zum "Veiner Nessmoort" wieder ungebrochen. Bis zu 15 000 Menschen zieht es in den vergangenen Jahren zum Umschlagplatz für die Knusperfrucht. Viandener Vereine und Geschäftsleute bieten Nüsse in allen Variationen an: Nusskuchen und Nusslikör sind nur einige der vielen Spezialitäten. Und natürlich haufenweise pure Nüsse zum Knabbern. Bereits zwei Wochen vor dem eigentlichen Ereignis ziehen die Vereine los. Dann werden die Nüsse "geschutt, gepeelt, geweesch a gedrechent". Diese Arbeit bleibt nicht ohne Spuren. Schwarze Hände sind das Erkennungszeichen der eifrigen Erntehelfer. Noch wesentlich früher wird mit der Arbeit für den berühmten "Nessdröpp" begonnen. Junge Nüsse werden dazu mit Branntwein angesetzt und haben bis zum Nussmarkt ihr typisches Aroma erlangt. Um die Nussernte langfristig zu sichern, hat der Fremdenverkehrsverein vor vielen Jahren die Tradition eingeführt, für jeden Neugeborenen einen Nussbaum zu pflanzen. Somit ist seit einigen Jahren die Nussernte gesichert. In den Anfangsjahren kamen die Nussfreaks noch per Eisenbahn oder auch mit dem Fahrrad zum Viandener Markt. Heute verstopfen Autos die sowieso schon schmalen Gassen. Um den Verkehr zu entzerren, den Besuchern aber trotzdem eine bequeme Anreise zu garantieren, hat der Fremdenverkehrsverein Vianden Pendelbusse organisiert. Von 10 bis 19 Uhr können die Besucher den Park & Ride Bus benutzen, der zwischen dem Parkplatz Mont St. Nikolas und dem Hotel Oranienburg pendelt. Ebenfalls vom Camping du Moulin bringen Busse sowie der Touristenzug Benni die Besucher bis zum Busbahnhof in Vianden. Ab Ettelbrück fahren jede halbe Stunde Busse bis zum Hotel Belvedere.

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