Schwarze Zahlen stehen auf der Wunschliste ganz oben

Speicher · Die Verbandsgemeinde Speicher will 2017 ihren Haushalt ausgleichen. Um das möglich zu machen, will die Verwaltung künftig mehr Geld von den umliegenden Ortsgemeinden einziehen. Dies wird vor allem von der SPD-Fraktion kritisiert.

Speicher. Neue Feuerwehrautos, die Sanierung von Sportstätten und ein Baumkataster: Das sind nur einige der Investitionen, die im nächsten Jahr in der Verbandsgemeinde Speicher anstehen. Insgesamt möchte die Verwaltung im Dezember 2017 aber schwarze Zahlen schreiben. Die Kommunalaufsicht fordert schon seit Langem, dass die VG ihren Haushalt ausgleicht.
Geld sparen, Einnahmen erhöhen


Wie man das erreichen will? Einerseits durch Einsparungen, andererseits durch eine Erhöhung der sogenannten VG-Umlage für die Ortsgemeinden um ein Prozent. Das heißt: Die neun Kommunen, inklusive der Stadt Speicher, sollen künftig mehr Geld an die VG-Verwaltung zahlen als zuvor. Dieser Vorschlag stößt im Rat nicht überall auf Zustimmung. Vor allem aus der SPD-Fraktion kommen kritische Worte. "Die Kommunen haben doch sowieso schon zu wenig Geld", sagt Werner Pick. Der Politiker muss es wissen. Schließlich hat er als Ortsbürgermeister von Herforst direkten Einblick in die Finanzen seiner Kommune. Sein Parteikollege, der Fraktionsvorsitzende Oswald Krumeich, pflichtet ihm bei: "Wir machen hier nicht nur Politik für die Verbandsgemeinde. Wir müssen auch an die Bürger denken. Und die sitzen eben in den Ortsgemeinden und müssen die Umlage zahlen." Ihm wäre es deshalb lieber, wenn die Speicherer zumindest noch ein Jahr mit der Erhöhung warten würden, "einfach mal schauen, wie sich der Haushalt entwickelt." Doch seine Einwände bleiben ohne Wirkung. Der Haushalt samt Umlage wird beschlossen - trotz Enthaltung der SPD-Fraktion.
Bäume zählen


Und was steht da sonst so drin, in der Beschlussvorlage? Zum Beispiel, dass in der VG Speicher jetzt Bäume gezählt werden sollen. "Aber nur die, die an Verkehrswegen stehen", sagt VG-Bürgermeister Manfred Rodens. Mit Verkehrswegen sind keinesfalls nur Straßen gemeint, sondern beispielsweise auch Wege zu Grillhütten. Einen Baumkataster nennt man das. Der Sinn dahinter: Es soll überprüft werden, ob Ahorn, Buche und Co. gesund sind. Denn kranke Bäume fallen um und wenn sie dabei einen Menschen treffen und kein Kataster angelegt wurde, dann haftet die Verbandsgemeinde. 11 000 Euro soll das Ganze kosten, etliche tausend Pflanzen sollen erfasst werden. "Und da werden im Laufe der Jahre noch Folgekosten auf uns zukommen", sagt Rodens. Denn mit einer einmaligen Untersuchung sei es natürlich nicht getan. Eine teure Sache also, aber auch eine notwendige - das finden jedenfalls die Ratsmitglieder aller Fraktionen. Sie stimmen geschlossen dafür.
Und für was ist im Haushalt noch Geld eingeplant? Da wären zum einen die Grundschulen und die Sportstätten. Einige tausend sollen zudem in die Förderung der Vereine und Verbände fließen. Und dann bekommen die Feuerwehren in Spangdahlem, Herforst und Preist noch vier neue Fahrzeuge (ein ausführlicher Bericht folgt).

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