Schwein gegen Ziege

Am Samstag, 22. September, 11 Uhr, fällt der Startschuss für das RWE-Städte-Duell - in Bitburg auf dem Bedaplatz, in Wittlich auf dem Marktplatz. Mehr als 200 Bürger treten pro Stadt in die Pedale und wollen die 10 000 Euro Preisgeld für ihre Heimat sichern. Ein sportlich-historischer Vorbericht zum Lokal-Derby, das der TV präsentiert und moderiert.

Wittlich/Bitburg. Die Stadt-Chefs Ralf Bußmer (Wittlich) und Joachim Streit (Bitburg) haben die Schirmherrschaft für das vom TV präsentierten Lokal-Derby übernommen und werben seit Wochen um Mitstreiter für die RWE-Aktion am Samstag, 22. September, bei der ab 11 Uhr Teams der beiden Städte kräftig in die Fahrrad-Ergometer-Pedale treten, um möglichst viel Strom zu erzeugen (der TV berichtete mehrfach). Zwar zählen die Wittlicher mit 22 Teams eine Mannschaft mehr als die Bitburger mit ihren 21 Gruppen (eine genaue Auflistung allerTeams inklusive der Uhrzeiten, wann sie antreten, gibt es im Internet unter www.rwe-staedte-duell.de). Doch dafür sind die Teams in Bitburg etwas größer, so dass jeder der beiden Kontrahenten auf rund 200 Bürger zählen darf, die das Preisgeld von 10 000 Euro für ihre Heimatstadt sichern wollen. "Wir sind beeindruckt von dem großen Zuspruch und dem hohen Engagement der Wittlicher und Bitburger Bürger", sagt Winfried Bappert, Initiator des Städte-Duells von der RWE Rhein-Ruhr AG. Keine Frage, es wird ein harter Kampf, denn beide Städte haben viel auf dem Buckel, einiges zu bieten und einen guten Ruf zu verlieren:Malerische Lage: Was die malerische Lage angeht, fällt es schwer, die Wittlicher Senke gegen die Eifeler Höhen auszuspielen - beide Standorte haben ihren eigenen Reiz: Bitburg mit rund 14 000 Einwohnern 320 Meter über dem Meeresspiegel in der Südeifel und Wittlich mit seinen rund 19 000 Einwohnern 160 Meter über dem Meeresspiegel. Beide Städte haben sich auf einer Fläche von knapp 50 Quadrat-kilometern ausgebreitet. Wittlich zählt etwa 380 Einwohner pro Quadratkilometer, Bitburg 270. Römische Wurzeln: Wittlich wie Bitburg haben Siedlungsspuren, die tausende Jahre zurück reichen. In der Wittlicher Senke entstand zunächst die vorrömische Befestigungsanlage Tempelkopf (1. Jhd. v. Chr.), es folgte der Bau eines römischen Herrensitzes entlang der Lieser (2. Jhd. n. Chr.), die römische Villa. Ebenfalls bereits in vorrömischer Zeit entstand auf der Verkehrsachse Lyon-Metz-Trier-Köln die kleine Siedlung "Vicus Beda", die unter Kaiser Konstantin (330 n. Chr.) zu einem römischen Straßenkastell ausgebaut wurde.Stadtrechte und Militär: Als "Castrum Bedense" wurde Bitburg 715 erstmals urkundlich erwähnt, Wittlich folgte 1065. Auch Stadtrechte gibt es 1262 erst in der Eifel, dann in Wittlich (1300). Nach dem Zweiten Weltkrieg lag Bitburg zu 80 Prozent in Schutt und Asche - Wittlich hatte es nicht so schlimm getroffen, 30 Prozent der Stadt waren zerstört. 1994 räumte das amerikanische Militär den Bitburger Nato-Flugplatz; 1999 verließ das französische Militär Wittlich.Sagenhafte Belagerer: Als der Ritter Friedrich von Ehrenberg 1397 Wittlich belagerte gelang ihm die Einnahme der Stadt angeblich nur, weil ein einziges Schwein aus der Reihe tanzte: Der Nachtwächter fand den Kolben fürs Stadttor nicht, nahm stattdessen eine Mohrrübe, die fraß ein Schwein und der Feind drang ein. Die Bitburger sollen im Dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648) von den Schweden belagert worden sein und vertrieben diese mit einer List: Die Kinder "streppten" sich Ziegenfälle über, tanzten so auf der Stadtmauer rum, der Feind verzog sich, weil er dachte, die haben noch so viel Vieh, die sind so schnell nicht auszuhungern. Zwar kommen zum "Gäßestrepperfest" nicht 60 000 Besucher wie zur Säubrennerkirmes. Aber diesen Ansturm verzeichnet die Eifelstadt dafür zum Europäischen Folklore-Festival. Meinung Bitburg ganz klar im Vorteil Und der Sieger wird: Wittlich So, ihr Bitburger Gäßestrepper: Jetzt gilt es den Säubrennern mal zu zeigen, was eine Harke ist. Wär doch gelacht, wenn die Verwaltungsstädter die Berg-und-Tal-Fahrten gewöhnten Eifeler beim Wett-Radeln schlagen. Die Wittlicher haben sich doch schon bei ihrer Belagerung so ungeschickt angestellt, dass am Ende ein armes Schweinchen für die unrühmlichen Eroberung herhalten musste. Und was Säubrennerkirmes wirklich heißt, werden sie am Samstag lernen: Verzweifelt schwitzende Wittlicher, die vor Neid brennen, weil sie die Bitburger nicht mehr einholen können. d.schommer@volksfreund.de Die Gäßestrepper werden sich ihre Hörner schön abstoßen für Platz zwei. Wittlich hat halt immer Schwein und Eigen-Energie sowieso. Die Bitburger brauchen ja sogar "Freemen", angereiste Folkloregruppen, um ein ordentliches Fest auf die Beine zu stellen. Zur Säubrennerkirmes gibt es höchstens einen Ami als Pichtermännchen. Und jeder hat super Wadenmuskulatur, selbst die Möhnen bei der Rathauserstürmung. Bitburg hat einen Verein "Radsportfreunde", in Wittlich heißt das "Stahlross". Wo gibt es spritzige Weine, wo kommen die gemütlichen Bierchen her? Noch Fragen? s.suennen@volksfreund.deMeinung Bitburg ganz klar im Vorteil Und der Sieger wird: Wittlich So, ihr Bitburger Gäßestrepper: Jetzt gilt es den Säubrennern mal zu zeigen, was eine Harke ist. Wär doch gelacht, wenn die Verwaltungsstädter die Berg-und-Tal-Fahrten gewöhnten Eifeler beim Wett-Radeln schlagen. Die Wittlicher haben sich doch schon bei ihrer Belagerung so ungeschickt angestellt, dass am Ende ein armes Schweinchen für die unrühmlichen Eroberung herhalten musste. Und was Säubrennerkirmes wirklich heißt, werden sie am Samstag lernen: Verzweifelt schwitzende Wittlicher, die vor Neid brennen, weil sie die Bitburger nicht mehr einholen können. d.schommer@volksfreund.de Die Gäßestrepper werden sich ihre Hörner schön abstoßen für Platz zwei. Wittlich hat halt immer Schwein und Eigen-Energie sowieso. Die Bitburger brauchen ja sogar "Freemen", angereiste Folkloregruppen, um ein ordentliches Fest auf die Beine zu stellen. Zur Säubrennerkirmes gibt es höchstens einen Ami als Pichtermännchen. Und jeder hat super Wadenmuskulatur, selbst die Möhnen bei der Rathauserstürmung. Bitburg hat einen Verein "Radsportfreunde", in Wittlich heißt das "Stahlross". Wo gibt es spritzige Weine, wo kommen die gemütlichen Bierchen her? Noch Fragen? s.suennen@volksfreund.deExtraWittlicher und Bitburger, die eine Idee haben, wie man in ihrer Stadt die Siegprämie von 10 000 Euro, die es beim RWE-Städte-Duell am Samstag, 22. September, zu gewinnen gibt, sinnvoll verwenden könnte, sollen ihre Vorschläge melden: im Internet unter www.rwe-staedte-duell.de, telefonisch unter 0201/8422474 oder in den RWE-Kundencentern. Zudem gewinnt das beste Radel-Team jeder Stadt 500 Euro.

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