Sechs Tonnen Holz statt 3000 Liter Öl

KÖRPERICH. Eine Infoveranstaltung zum Thema "Potenziale und Einsatzmöglichkeiten erneuerbarer Energien in der Eifel" fand im Gaytal-Park in Körperich statt. Der TV fasst die dort genannten Möglichkeiten zur Nutzung regenerativer Energien zusammen.

Der Ölpreis steigt in noch nie da gewesene Dimensionen, und in vielen Haushalten stellt sich inzwischen die Frage: Urlaub oder volle Heizöltanks? Da liegt es für immer mehr Menschen nahe, auf alternative, kostengünstigere Energieträger umzusteigen. Im Gaytal-Park in Körperich fand eine Informationsveranstaltung über die Einsatzmöglichkeiten und die Potentiale von erneuerbaren Energien in der Eifel statt. Sie stand unter der Leitung von Christoph Schmitz, Diplom-Wirtschafts-Ingenieur für Umweltplanung. Die gängigsten alternativen Energieträger sind in unserer Region Sonnenlicht und Holz. In der Region Trier scheint die Sonne jährlich etwa 1500 Stunden. Diese Energie kann mit Hilfe von Fotovoltaik zu Strom umgewandelt werden. Fotovoltaik bezeichnet die Technik, Sonnenlicht mittels Solarzellen in elektrischen Strom umzuwandeln. Fotovoltaik-Dach sollte Richtung Süden liegen

Fotovoltaik-Anlagen arbeiten geräuschlos und produzieren weder Abfälle noch Abgase. Obwohl die Sonnenstrahlung mit durchschnittlich 900 bis 1200 Kilowatt pro Stunde Strahlungsenergie pro Jahr und Quadratmeter in Deutschland weniger intensiv als in südlicheren Ländern ist, lohnt sich die Fotovoltaik auch in unseren Breiten. Die Solarzellen arbeiten auch dann, wenn die Sonne hinter den Wolken verdeckt ist. Bei dem Bau einer Solar- oder Fotovoltaikanlage ist zu beachten, dass das Dach, auf dem sie montiert werden soll, nach Süden ausgerichtet ist und möglichst eine etwa 30-prozentige Dachneigung besitzt. Größere Abweichungen in der Dachneigung führen zu "Ertragsminderungen". Eine weitere Alternative ist die Nutzung von Holzfeuerungsanlagen, beispielsweise einer Holzpellet-Anlage. Das Land Rheinland-Pfalz gehört mit einer Waldfläche von etwa 41 Prozent zu den waldreichsten Bundesländern. Holzpellet-Anlagen sind eher für kleinere Häuser sinnvoll. Die Pellets sind 10 bis 30 Millimeter lange zylindrische Presslinge, bestehen aus reinem Sägemehl und haben einen Aschegehalt von nur etwa 1,5 Prozent. Die Heizanlage funktioniert automatisch, es entstehen keine Komforteinbußen im Vergleich zu einer Öl- oder Gasheizung. Wichtig ist, dass die Pellets trocken gelagert werden. Der Preis für die Presslinge ist seit 2002 stabil. Wer zum Beispiel bisher 3000 Liter Heizöl benötigt, braucht sechs Tonnen Pellets. Die Holzhackschnitzel-Anlage eignet sich anders als die Pellets eher für größere Gebäude. Zudem benötigt man einen vergleichsweise großen Lagerplatz für die Hackschnitzel. Eine gute Holzqualität ist hier erforderlich. Als Brennmaterial kann zum Beispiel Waldrestholz und Holz aus der Landschaftspflege dienen. Hartholz hat dabei einen höheren Heizwert als Weichholz. Insgesamt bringen erneuerbare Energien hauptsächlich Vorteile: Biomasse - Peletts, Holzhackschnitzel und ähnliches - ist ein emissionsarmer Energieträger und auch kostengünstiger als fossile Energieträger. Asche und Substrate sind zudem wertvolle mineralische Dünger. Zur Zeit werden in Deutschland nur etwa 3,6 Prozent des Primärenergieverbrauchs und 9,3 Prozent des elektrischen Stroms durch erneuerbare Energien abgedeckt.

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