Sehen, hören, fühlen, ausprobieren

ERNZEN. Kein verstaubtes Museum und auch keine dröge Trophäenschau: Das Haus der Jagd in der Teufelsschlucht bei Ernzen öffnet am Samstag, 13. Mai, offiziell seine Pforten. Von der Idee bis zu ihrer Umsetzung sind drei Jahre vergangen.

"Haus der Jagd" - so lautete vor drei Jahren der Arbeitstitel des bislang größten Projekts der Kreisgruppe Bitburg-Prüm im Landesjagdverband Rheinland-Pfalz. Der Titel ist geblieben, und auch die Pläne haben sich bis zu ihrer endgültigen Umsetzung nur geringfügig verändert. "Von Beginn an war uns klar, dass wir die Naturverbundenheit der Menschen stärken müssen - vor allem die der Kinder und Jugendlichen", erklärt Kurt Alexander Michael, Vorsitzender der Kreisgruppe Bitburg-Prüm und Präsident des Landesjagdverbands Rheinland-Pfalz. Spannend und informativ zugleich

Der Bedarf für ein solches Haus sei da, davon ist Michael überzeugt: Viele wüssten noch viel zu wenig über die Jagd - zum Beispiel darüber, dass die Jäger unentgeltlich eine Menge für den Umweltschutz tun, dass sie Seuchen und Krankheiten in der Tierwelt vorbeugen und dass sie ein erheblicher Wirtschaftsfaktor sind. Das alles sollen Besucher im Haus der Jagd erfahren - und noch viel mehr. Dennoch soll das Gebäude, das sich direkt neben der Naturerkundungsstation Teufelsschlucht bei Ernzen auf 90 Quadratmetern Grundfläche und zwei Etagen befindet, kein "verstaubtes Museum" (Michael) sein. "Wir wollen das Thema Jagd spannend und informativ zugleich darstellen. Bei uns gibt es etwas zum Sehen, Hören, Fühlen und Ausprobieren", erklärt der Präsident des Landesjagdverbands. Höhepunkte dürften vor allem für Kinder der bekriechbare Fuchsbau und der "Hochsitz" mit Plattform sein. Von dort aus können die Gäste auf den Wald- und Feldrand, einen Wildgarten und einen Weiher schauen und dabei die Gelegenheit nutzen, mehr über die Aufenthaltsorte von Waldtieren zu erfahren. Aber auch ausgestopfte Tiere dürfen in einem solchen Haus natürlich nicht fehlen Der Themenkomplex Jagd wird auf drei verschiedenen Ebenen dargestellt. Einerseits wird die Entwicklung der Jagd gezeigt, von der reinen Nahrungsbeschaffungsjagd der Steinzeit bis zur modernen Jagd der Neuzeit. Andererseits wird die Tierwelt der Region dargestellt und erklärt. Ein weiterer Aspekt ist der Beitrag der Jagd zur Regionalentwicklung - seien es Einnahmen aus Jagdpacht, praktische Naturschutz- und Pflegeprojekte der Jäger oder die Vermarktung von hochwertigem Wildbret. "Für uns bedeutet das Haus der Jagd eine zusätzliche Bereicherung des bereits florierenden Besucherzentrums Teufelsschlucht", sagt Hans-Michael Bröhl, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Irrel. "Es ist wichtig, dass wir mit vereinzelten Vorurteilen aufräumen, beispielsweise, dass es sich bei der Jagd nicht um ein sinnloses Töten von Tieren handelt, sondern dass die Jäger einen wichtigen Beitrag zum ökologischen Ausgleich beitragen", erklärt Bröhl. Nähere Infos gibt es bei der Naturerkundungsstation Teufelsschlucht, Telefon 06525/ 933930 und E-Mail: info@teufelsschlucht.de

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