Seiltanz über dem Kronenburger See

In Kronenburg soll der deutschlandweit erste Klettergarten im Wasser entstehen. Der Baubeginn ist für Oktober geplant. Im nächsten Frühjahr oder Sommer soll die Anlage dann eröffnet werden.

 Der „Eisberg“ auf dem Kronenburger See soll um einen Klettergarten im Wasser ergänzt werden. Foto: Manfred Hilgers

Der „Eisberg“ auf dem Kronenburger See soll um einen Klettergarten im Wasser ergänzt werden. Foto: Manfred Hilgers

Kronenburg. Im kommenden Frühjahr könnte der Kronenburger See um zwei Attraktionen reicher sein. Geht es nach den Plänen von Bürgermeister Reinhold Müller und dem Euskirchener Unternehmen Erfahrungssache, sollen dort in den nächsten Monaten ein Hochseilgarten im Wald sowie eine Niedrigseilanlage im See errichtet werden. Letztere - deren Pläne aus einer "fixen Idee" des Bürgermeisters entstanden - scheint bundesweit eine Neuheit zu sein.

Bisher gibt es keine Anbieter für Wasser-Klettergärten



"Ich habe mir überlegt, dass das, was normalerweise in den Bäumen hängt, doch auch einen Meter über dem Wasser Spaß bieten könnte", sagt Müller. Bei seinen Recherchen im Internet habe er vergeblich nach etwas Vergleichbarem gesucht und festgestellt, dass keiner der führenden Anbieter einen "Wasser-Kletterseilgarten" im Angebot habe. "Ich wüsste von keiner Anlage dieser Art", bestätigt Jochen Sell, Geschäftsführer bei Erfahrungssache.

Das Unternehmen hat auch den Nettersheimer Hochseilgarten geplant und gebaut und berät derzeit die Gemeinde Dahlem bei der Realisierung der beiden Projekte. Kennen gelernt haben sich Sell und Müller 2008 bei einer Drachenboot-Veranstaltung, die auf dem Kronenburger See stattfand. Denn das Euskirchener Unternehmen bietet auch ungewöhnliche bis kuriose Veranstaltungen unter dem Motto "Erfahrungsorientiertes Lernen" für die Mitarbeiter ihrer Kunden an. Darunter sind auch Konzerne wie die Deutsche Telekom, der Reifenhersteller Goodyear und das Mobilfunkunternehmen Vodafone. Bei dieser Gelegenheit hatte Müller dem Fachmann von seinem Einfall berichtet. Und der war begeistert. "Eine tolle Idee von Herrn Müller für eine Zusatzattraktion", sagt Sell.

Zweckverband möglicher Betreiber der Anlage



Der Hochseilgarten, der in einem Waldstück hinter den am See gelegenen Bewirtschaftungsgebäuden entstehen wird, soll "eng verknüpft" werden mit dem Wasser-Klettergarten. Das Projekt im See erfordere zwar wegen der geringen Höhe weder eine Einweisung der Benutzer noch deren Sicherung mit Helmen und Gurten. Sell meint: "Wer fällt, fällt ins Wasser." Doch für eine ständige Aufsichtsperson müsse an der Anlage dennoch gesorgt sein. Als Betreiber des Wasserparcours käme der Zweckverband Kronenburger See infrage. Die Anlage würde auch der Entlastung des bereits vorhandenen "Eisbergs" und des Wassertrampolins dienen.

"Bei gutem Wetter sitzen da 30 Mann", sagt Müller. Ob Erfahrungssache die Kronenburger Projekte weiterhin planerisch und beratend begleitet und die Ausschreibung vorbereitet oder selbst ein Angebot für den Bau abgeben wird, wird das Unternehmen in den kommenden 14 Tagen entscheiden. Fest stehe aber, dass es eine "saubere Ausschreibung" geben soll und beide Projekte in den Monaten Oktober bis April verwirklicht werden sollen.

Im Frühjahr oder Sommer des nächsten Jahres sollen die beiden Anlagen dann in Betrieb gehen.

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