Sein Herz schlägt für die Prozession
HOLSTHUM. (ew) Willi Klever aus Essen liebt Holsthum und ist ein großer Anhänger der Echternacher Springprozession. Seit 50 Jahren kommt er in den Erholungsort Holsthum. Von hier aus nimmt er an der Echternacher Springprozession teil, in diesem Jahr zum 30. Mal.
Drei Schritte vor und zwei zurück, nein, mitspringen kann der heute 68-jährige Willi Klever nicht mehr. Das lässt sein Gesundheitszustand nicht zu. Doch er ist immer noch gerne dabei, schaut zu, und nimmt auch an der Eröffnungsfeier in der Basilika teil. Die Atmosphäre fasziniert ihn heute noch genau so wie vor 50 Jahren, als er das erste Mal in Echternach die Springprozession besuchte.Er war damals 18 Jahre alt und besuchte Holsthum, um Kindheitserinnerungen aufzufrischen. 1943 hatte ihn sein Vater zu einem ehemaligen Arbeitskollegen nach Holsthum gebracht, um ihn vor den Bomben, die damals auf Essen fielen, zu schützen. In Holsthum besuchte er die Schule und war Messdiener. 1944 kam er zu einer Familie nach Bitburg, um dort das Gymnasium zu besuchen. "Doch soweit kam es nicht mehr. Das Gymnasium wurde geschlossen", erzählt er. Sein Vater holte ihn wieder zurück nach Essen.Doch die Erinnerungen an die Eifel, insbesondere an Holsthum waren so stark, dass er 1953 wiederkam. "Es war Pfingsten und ich ging nach Echternach zur Springprozession", erinnert er sich. Sie hinterließ bei ihm einen bleibenden Eindruck. "Die vielen jungen und auch älteren Menschen, die ganze Atmosphäre fasziniert mich", sagt Willi Klever. Immer wieder kam er an Pfingsten nach Holsthum um an der Springprozession teilzunehmen. Anfangs begleitete ihn seine erste Frau. Nach ihrem Tod heiratete er seine heutige Frau Marianne. Sie begleitet ihn ebenfalls gerne nach Holsthum und auch nach Echternach.Holsthum ist für das Paar zur zweiten Heimat geworden. Wann immer es möglich ist, kommen sie hier her, oft auch mehrmals im Jahr. Sie kennen Land und Leute und fühlen sich wohl hier unter Freunden. Nach schweren Krankheiten hat Willi Klever in Holsthum stets Erholung gefunden. "Holsthum ist für mich eine Antriebsfeder", meint er. Verwandte und Freunde hat er in den vergangenen Jahrzehnten nach Holsthum mitgebracht, um ihnen die Schönheit des Ortes und der Umgebung zu zeigen. Doch der Höhepunkt bleibt für ihn der Besuch der Echternacher Springprozession.