Seit 15 Jahren für Nachwuchs da

PRÜM. In rund 15 Jahren ist das Haus der Jugend zu einer festen Institution im Prümer Land geworden. Anlass genug, Bilanz zu ziehen und 2006 mit Volldampf weiterzumachen. Eine große Party zum Geburtstag der Einrichtung darf dabei natürlich nicht fehlen.

Vor 15 Jahren war die Einrichtung des Prümer Hauses der Jugend so etwas wie eine kleine Revolution. Die damaligen Besucher haben heute teilweise selbst Kinder im HDJ-Alter. Die Einrichtung erfreut sich im 15. Jahr des Bestehens bei verändertem Angeboten großer Beliebtheit. Einen Schritt nach vorne hat das Prümer HDJ mit seinen verlängerten Öffnungszeiten gemacht. Besonders die Jugendlichen aus dem Prümer Umland hatten sich eine spätere Schließung gewünscht, mussten sie doch immer rund eine halbe Stunde draußen bei Wind und Wetter auf den Bus nach Hause warten. Dank der Schreiner-Azubis des Berufsbildungszentrums Prüm dürfen die Jugendlichen auch wieder selbst den Kochlöffel schwingen, denn in einer Projektarbeit bauten die Lehrlinge der Einrichtung eine neue Küche. An der alten Küchenzeile hatte der Zahn der Zeit erheblich genagt, so dass keine Kochkurse mehr abgehalten werden durften. Weniger Interesse am Brutzeln als am geselligen Beisammensein haben im Prümer Haus der Jugend die Jungs. In den offenen Treff zieht es sie weit aus stärker als die Mädchen. Für den Leiter des HDJ, Frank Kettern, ist dies jedoch kein Grund zur Sorge: "Jungen tun sich im Allgemeinen leichter mit öffentlichen Einrichtungen, während Mädchen eher rausdrängen." Um die weibliche Minderheit zu unterstützen, wird die Mädchenarbeit in Prüm großgeschrieben. Fast täglich gibt es speziell auf Mädchen zugeschnittene Angebote, die bei den Besucherinnen gut ankommen. Somit belief sich der Besucherdurchschnitt im Haus der Jugend 2005 auf rund 26 Kinder und Jugendliche pro Tag. Eine schwächere Quote als in den Vorjahren, die für Diplom-Pädagoge Frank Kettern aber auch Chancen bietet: "So können wir besser auf die Jugendlichen eingehen. Wir haben ein sehr gutes Verhältnis zu unseren Besuchern, und es gibt keine erwähnenswerten Verstöße gegen die Hausordnung." Eine respektable Leistung angesichts der Mischung der Besucher: Die meisten Jugendlichen besuchen die Haupt- oder Berufsschule, ein Teil ist arbeitsuchend. Gerade dort liegt für den Leiter ein wichtiger Ansatzpunkt für seine Arbeit. "Wir bieten Jugendlichen, die sich nur schwer an Vereine binden lassen, eine Anlaufstelle. Hier haben sie keine Verpflichtungen und können kommen und gehen, wie sie wollen. Jungen Ausländern versuchen wir, soziale Kompetenz zu vermitteln, um sie besser in die Gesellschaft zu integrieren", sagt der 33-Jährige. Neunsitzer bereichert Programm-Angebot

Doch an erster Stelle steht natürlich nach wie vor die Freizeitgestaltung der Jugendlichen aus dem Prümer Land. In der vielfältigen Programmgestaltung des HDJ spielt der im Dezember gesponserte Neunsitzer-Bus eine entscheidende Rolle (der TV berichtete). Jetzt können spontane Ausflugsideen ganz flexibel umgesetzt werden, und die Kosten der Sommerferienfahrt, die in diesem Jahr in den Schwarzwald führt, werden gesenkt. Bereits jetzt können sich Kinder und Jugendliche auf eine Party freuen: Das Haus der Jugend feiert seinen 15. Geburtstag am 2. Juli mit Kinderspielen, einer Kletterwand und einem Open-Air-Konzert der Coverband Down Under.

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