Senioren statt Soldaten: Neuer Wohnraum für Senioren in Bitburg

Bitburg · Bis April 2018 sollen in Gebäude 2005 der Alten Kaserne 43 Mietwohnungen für alte Menschen entstehen. Betreiber der Wohnanlage wird der Saarländische Schwesternverband.

"Ich bin nicht der große Redenschwinger", sagt Manfred Klever, nachdem er die Gäste kurz begrüßt hat und nun das Wort an Landrat Joachim Streit übergibt. Der wiederum redet ganz gerne und freut sich zunächst einmal über die eher ungewöhnliche Veranstaltung, die weder Richtfest noch Einweihung ist, sondern irgendwas dazwischen. "Ich finde es klasse, dass wir hier eine Baustellenparty feiern", sagt der Landrat, der mit ein paar Dutzend Gästen in einem kleinen Zelt auf dem großen Gelände der Alten Kaserne steht.
Der Anlass der Feier ist nur wenige Meter entfernt. In Kasernenblock 2005 haben die Umbauarbeiten begonnen. Aus dem Gebäude, das von den Amerikanern vor deren Abzug noch bis auf den Rohbau entkernt wurde, soll bis April 2018 eine Wohnanlage für Senioren werden. "Eine Bauzeit von zehn Monaten ist sicher sehr sportlich, aber machbar", meint dazu Architekt Friedrich Ohnewein, der den geladenen Gästen das Projekt näher vorstellt. So sollen dort 43 barrierefreie Wohnungen für Senioren entstehen. Bauherr ist die Bitburger Firma Dignum Castra 5 GmbH & Co. KG, deren Geschäftsführer der Bitburger Unternehmer Klever ist. Gebäude 2005 ist einer von insgesamt fünf Kasernenblöcken, die von dem Unternehmen Dignum gekauft wurden und nun für unterschiedliche Zwecke umgebaut werden sollen. Geplant sind auf dem Gelände neben den Seniorenwohnungen auch Wohnungen für Familien sowie Büros, Gastronomie und ein Hotel. Eines der Gebäude (2011) wird bereits genutzt, unter anderem von der Familienbildungsstätte. Ein weiteres (2001) geht an die Stadt, die dort eine Kita einrichten wird.

Ursprünglich war der Plan der Stadt der, den Kasernenblock von einem privaten Investor zur Kita umbauen zu lassen, um die Einrichtung dann zu mieten. Weil die Ausschreibung aber nicht den gewünschten Erfolg brachte, entschied die Stadt schließlich, den Kasernenblock abzukaufen, um dort dann selbst eine Kita zu realisieren. Geschätzte Gesamtkosten: sechs Millionen Euro. In einer ähnlichen Preisklasse bewegt sich auch das Gebäude 2005, in dem nun die Seniorenwohnungen entstehen. Rund 5,6 Millionen Euro werden dort laut Architekt Ohnewein investiert. Und beteiligt sind daran sowohl Banken als auch privaten Investoren.
Nach Abschluss der Bauarbeiten wird der Saarländische Schwesternverband das gesamte Gebäude anmieten, dort auch ein Servicebüro einrichten und dann wiederum als Betreiber die Wohnungen an Senioren vermieten. Für den Schwesternverband ist das nicht das erste Projekt in Bitburg. Das Unternehmen mit Sitz in Ottweiler betreibt seit gut 40 Jahren die Bitburger Senioreneinrichtung Eifelhaus. Weitere Seniorenheime wurden in den vergangenen Jahren in Irrel und Schönecken sowie zuletzt in Bettingen eröffnet.
Darüber hinaus will der Schwesternverband - ebenfalls in einem der Dignum-Blöcke - noch eine private Kranken- und Altenpflegeschule einrichten.

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