Stadtentwicklung und Immobilien Seniorenresidenz in Speicher ist überraschend gefragt

Speicher · Das Haus mit dem Namen Elisabeth soll im Frühjahr eröffnen. Doch die Wohnungen sind laut Architekt Matthias Mohr schon lange vermarktet.

 Spätestens Ende Februar sollen die ersten Menschen in die Seniorenresidenz in Speicher einziehen. DIe Wohnungen waren schnell weg.

Spätestens Ende Februar sollen die ersten Menschen in die Seniorenresidenz in Speicher einziehen. DIe Wohnungen waren schnell weg.

Foto: TV/Christian Altmayer

(cha) Ein junges Paar steht am Morgen vor dem neuen Wohnkomplex im Schwester-Theodora-Weg. Die zwei wollen sich eine Wohnung anschauen. Doch nicht etwa für sich selbst und den Sohnemann  – Papa und Mama kommen aus Zemmer und wollen da auch bleiben – sondern für die Großeltern des Kleinen. „Oma und Opa schaffen das allein nicht mehr“, erklärt die junge Frau. Und die Residenz Elisabeth in Speicher erscheine ihnen perfekt: „Die Lage direkt neben dem Pflegeheim, die Nähe zur Stadt und auch zu uns“, sagt die Eifelerin: „Da passt alles, auch der Preis.“

Es sind Interessenten wie diese, über die sich Matthias Mohr besonders freut, wie er sagt: „Kinder, die eine Wohnung für Eltern oder Großeltern kaufen oder ältere Menschen aus der Region, die sich selbst ein betreutes Eigenheim leisten.“ Genau für dieses Klientel habe der Beiliger Architekt die neue Seniorenresidenz Elisabeth geplant.

Zwei Jahre ist es nun her, seit der Professor für Architektur dem Stadtrat in Speicher seine Entwürfe vorgelegt hat. Nun werden im Frühjahr 2022 die ersten Mieter und Wohnungseigentümer einziehen. Spätestens Ende Februar, sagt Mohr, sollten Maler, Fliesenleger und Sanitärtechniker fertig sein. Vermarktet sind die 24 seniorengerechten Wohnungen schon länger. Und das, obwohl eine im Schnitt 150 000 Euro kostet.

„Mich hat selbst überrascht, wie groß der Bedarf in Speicher ist“, sagt Mohr. Die Einheiten seien so schnell weg gewesen  – er hätte spielend einen weiteren Komplex neben dem Neubau im Schwester-Theodora-Weg vermarkten können. Dass er das trotzdem nicht vorhabe, habe mit seinem eigenen Alter zu tun: „Aber für solche Projekte schlummert in Speicher Potential.“ Und das nicht etwa, weil sich Kapitalanleger und Investoren auf die Anlageobjekte stürzen würden, sondern vor allem ältere Menschen aus der Region.

„Die Leute, die jetzt dort einziehen, kommen aus einem Umkreis von vielleicht zehn Kilometern rund um die Stadt“, sagt Mohr. Sein Bau hat also offenbar eine Versorgungslücke geschlossen.

Die Betreuung der Senioren übernimmt das Pflegeheim Marienhof in der Weinstraße. Es liegt keine Hundert Meter von der Residenz Elisabeth entfernt. Und auch der Speicherer Marktplatz ist fußläufig in etwa fünf Minuten zu erreichen. Damit es dabei auch sicher zugeht, hat der Stadtrat sich entschieden, den Schwester-Theodora-Weg zur verkehrsberuhigten Zone zu erklären. Wegen des zunehmenden Verkehrs in der schmalen Gasse hatten die Fraktionen von CDU und FDP dies beantragt.

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