Sichere Mehrheit fast verspielt

Den Zuschauern im großen Sitzungssaal des Rathauses Speicher wurde bei der konstituierenden Sitzung des Ortsgemeinderats schnell deutlich, dass auf Speicher eine interessante Legislaturperiode zukommt. Obwohl die CDU-Fraktion im Rat klar die Mehrheit besitzt, zeigte sie sich bei der Wahl der Beigeordneten alles andere als einig.

Speicher. (syr) Für Erhard Hirschberg (CDU), der bei der Kommunalwahl mit 83,3 Prozentdeutlich in seinem Amt als Ortsbürgermeister bestätigt wurde, könnte die Arbeit im Ortsgemeinderat Speicher einfacher nicht sein.

Beigeordnetenwahl: Unstimmigkeiten bei der CDU



Klar dominiert die CDU-Fraktion mit elf Sitzen den Rat. Sechs Sitze entfielen auf die SPD-Fraktion, und drei Sitze konnte die FDP für sich verbuchen. So vermutete man auch keine besonderen Überraschungen bei der konstituierenden Sitzung des Rates. Doch bereits bei der Wahl zum ersten Beigeordneten zeigten sich Unstimmigkeiten bei den Christdemokraten.

Gleich drei Wahlvorschläge kamen aus dem Lager der CDU. Gegen Ludwig Rose (CDU), Wunschkandidat der CDU-Fraktionsvorsitzenden Karin Plein schickten ihre eigenen Ratsmitglieder noch Alfred Konrad (CDU) und Alois Strauck (CDU) ins Rennen. Die politischen Rivalen nahmen es mit einem Lächeln hin. Mit nur zehn Stimmen konnte sich Alois Strauck dann gegen seine Mitstreiter aus den eigenen Reihen durchsetzen.

Reibungslose Wahl des zweiten Beigeordneten



Dieser ersten Posse schloss sich eine gut zwanzig Minuten dauernde Beratungspause, beantragt durch die CDU, an. Die Wahl des zweiten Beigeordneten verlief reibungslos. Als einziger Kandidat wurde Franz Dockenmüller (FDP) mit siebzehn Stimmen gewählt. Den dritten Beigeordneten reklamierte die CDU ebenfalls für sich. Gegen den Kandidaten der SPD, Johannes Hüwels, schickte sie Ludwig Rose (CDU) in das Rennen. Die Reaktion der SPD-Fraktion ließ nicht lange auf sich warten: "Wollen Sie die Konfrontation? Wenn ja, dann bekommen sie diese!", forderte SPD-Fraktionssprecher Günter Bläsius die Fraktionsvorsitzende der CDU heraus.

Zwei Wahlgänge waren trotz eindeutiger Mehrheitsverhältnisse dann notwendig, um den Kandidaten der CDU, Ludwig Rose, mit nur einer Stimme Vorsprung gegenüber dem SPD-Kandidaten zu wählen.

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