Sie wollen den Eifelkreis vertreten

Gransdorf/Bitburg/Brandscheid/Wallersheim · In den vergangenen Wochen haben wir die drei Kandidaten der im Landtag vertretenen Parteien, SPD, CDU und Grüne vorgestellt. Im Eifelkreis bewerben sich noch vier weitere um den Platz in Mainz.

 14 Parteien bewerben sich um den Einzug ins Landesparlament.

14 Parteien bewerben sich um den Einzug ins Landesparlament.

Foto: Friedemann Vetter
 Marco Burbach, Die Linke.

Marco Burbach, Die Linke.

Foto: privat
 Otto Freiherr Hiller von Gärtringen, AfD, WK21

Otto Freiherr Hiller von Gärtringen, AfD, WK21

Foto: privat
 Jürgen Krämer, FDP.

Jürgen Krämer, FDP.

Foto: privat
 Henning Wunderlich, FWG.

Henning Wunderlich, FWG.

Foto: Diana Grandmaire

Der Gransdorfer Marco Burbach tritt als Direktkandidat für die Linke bei der Landtagswahl an. Der Angestellte der Polizei Flugplatz Spangdahlem ist verheiratet und hat zwei Kinder. Seit 2014 sitzt er im Kreistag und ist seit dem vergangenen Jahr Vorsitzender der Linken Bitburg-Prüm. Soziale Ungerechtigkeit sei das Thema gewesen, dass ihn in die Politik getrieben habe. "Man muss aktiv werden, statt nur zu schimpfen." Er setzt sich für Klein- und Geringverdiener ein und fordert höhere Steuersätze für die Reichen. Aber auch in Firmen solle das Gehaltsgefälle einen bestimmten Prozentsatz nicht übersteigen dürfen. Bildung müsse kostenfrei bleiben, fordert der zweifache Vater. Nicht nur in Schulgebäude müsse mehr Geld investiert, auch der Beruf des Erziehers müsse besser entlohnt werden. Er plädiert dafür, lokale Firmen zu stärken, anstatt große Player in die Eifel zu holen. Der öffentliche Nahverkehr müsse ausgebaut werden.Burbach geht davon aus, dass die Linke den Sprung in den Landtag schaffen wird, auch wenn er seine persönlichen Chancen gering einstuft. Aufgabe der Linken in der zu erwartenden Opposition sei dann "Druck machen und den Finger in die Wunden legen."
Der ehemalige Lehrer am St.-Willibrord-Gymnasium, Otto Freiherr Hiller von Gärtringen, tritt bei der Landtagswahl für die AfD an. Der 66-Jährige ist geschieden und hat zwei erwachsene Kinder. Ausschlaggebend für seinen Eintritt in die AfD war unter anderem die Euro-Krise: "Bei der Euro-Rettung habe ich mich auf den Arm genommen gefühlt. Das Geld sehen wir nie wieder." Seiner Meinung nach belaste die Politik der etablierten Parteien vor allem die jungen Menschen. Sie müssten mit Schulden, wachsender Kriminalität und sozialen Konflikten leben. Diese Probleme seien durch die bisherige Politik vergrößert worden und könnten von den etablierten Parteien nicht gelöst werden. Die ärztliche Vesorgung auf dem Land müsse dringend verbessert werden. Beispielsweise könnte das Studium oder die Gründung einer Praxis auf dem Land finanziell unterstützt werden. Auch das Personal bei Feuerwehren, Rettungsdiensten oder der Polizei müsse aufgestockt werden. Auch in der Flüchtlingskrise ist er sicher, dass das Problem entschärft werden könne, wenn sich die Politik an geltende Gesetze, beispielweise zu sicheren Drittländern, hielte. Die übrigen Asylbewerber hätten die Pflicht, sich in Deutschland zu integrieren.
Der Direktkandidat der FDP im Eifelkreis Bitburg-Prüm ist Jürgen Krämer. Der 45-jährige gelernte Bankkaufmann aus Brandscheid ist seit 2003 selbstständiger Finanzberater. Er ist ledig. Viele Jahre war er kommunalpolitisch bei der Jungen Union aktiv, bevor er 2013 der FDP beitrat. Sie trete für viele Dinge ein, die auch ihm als Selbstständigem in der Eifel wichtig seien, zuletzt beispielsweise gegen ein Bargeldverbot aber auch gegen die Vorratsdatenspeicherung.Als wichtiges Mittel zur Förderung des Eifelkreises und speziell des Mittelstandes sieht er den Ausbau des Breitbandinternets. "Es gehen viele Chancen verloren, wenn es auf den Dörfern diesen Anschluss an die Welt nicht gibt", erklärt er. Außerdem seien insbesondere kleine und mittlere Betriebe überdurchschnittlich hart von Auflagen betroffen, die sie aufgrund geringer Mitarbeiterzahl kaum umsetzen könnten. Wichtig sei auch der vierspurige Ausbau der A.60 zwischen Prüm und Belgien, denn Krämer erwartet nach der Fertigstellung des Hochmoselübergangs mehr Verkehr in der Region.Ganz besonders am Herzen liegt dem Musiker aber auch die Förderung der Musikvereine, die er gegenüber den Sportvereinen im Nachteil sieht. Er unterstützt ein Kulturförderungsgesetz.
Für die FWG geht der Wallersheimer Unternehmer Henning Wunderlich als Direktkandidat ins Rennen. Der gebürtige Sauerländer ist alleinerziehender Vater von drei Kindern. Er hat sich 2006 selbstständig gemacht. Seinen Platz in der Politik fand der 51-Jährige über die Wirtschaftspolitik. Als Berater mittelständischer Unternehmen im Eifelkreis aber auch über die Landesgrenzen hinweg sei er gut vernetzt. Seit 2015 ist er bei den Freien Wählern. "Das passte gut zu meiner Wertehaltung", erklärt er. Bei Wunderlichs Themen steht die Wirtschaft weit vorne. So fordert er Investitionen in die Infrastruktur (Straßen- und Breitbandausbau) um den Standort Eifel zu sichern. Insbesondere der Mittelstand liegt ihm am Herzen. Auch die Bauern zählt er zu dieser Wirtschaft. Auch die Schulen sollen mehr Geld erhalten. Zudem fordert er eine leistungsabhängige Bezahlung von Lehrern und macht sich für die Ganztagsschule stark. Er unterstützt aber auch Konzepte wie Kultur im Dorf. Dazu zählt er das Landcafé in Wallersheim als Zentrum für Kommunikation und Zusammenhalt im Dorf."Ich bin optimistisch, dass wir und dass ich in den Landtag kommen", sagt er. cli

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