Sie wollen den Wettergott bestechen

Die Arbeit von Monaten rollt am Sonntag, 3. Februar, ab 14.30 Uhr durch Bitburgs Gassen: Mehr als 50 Wagen, Fußgruppen und Musikkapellen treten ihren närrischen Siegeszug durch die Kreisstadt an. "Jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen", sagt Mätti Jegen, Präsident der "Freunde der Bütt", die das Spektakel unter dem Motto "Geekisch Beberijer Rittersleckt" organisieren.

Bitburg. Mehr als 15 000 Narren bestaunten vergangenes Jahr den großen Bitburger Umzug. Aus dem ganzen Kreisgebiet - von Bollendorf über Fließem bis Uppershausen - beteiligen sich Karnevalisten an dem närrischen Treiben. Mehr als 50 Wagen, Fußgruppen und Kapellen mit rund 900 Aktiven stellen das Spektakel auf die Beine - und sie alle hoffen auf gutes Wetter. 9000 Euro fürs Wurfmaterial und eine Kerze für Petrus

"Mit dem Wetter hatten wir bislang eigentlich immer Glück", sagt Mätti Jegen, Präsident der Freunde der Bütt. Doch gestern blickte auch er besorgt zum Himmel. Der Regen. "Das wäre natürlich schade", sagt Jegen, der von Bestechungs-Versuchen einiger seiner Mitstreiter bei Wettergott Petrus berichtet: "Einer kündigte an, im Kapellchen eine Kerze anzuzünden." Vor Jahren ließ sich das Wetter schon mal so kritisch an. "Da wollten wir den Zug schon wegen zu starken Regens absagen, doch gerade, als die erste Gruppe ihren Heimweg antreten wollte, ließ sich die Sonne blicken", erzählt Jegen. Und wenn alle Stricke reißen und der Bestechungs-Versuch nicht nützt, sind eben Regen-Capes, Schirme und besonders sonnige närrische Gemüter gefragt. Entgehen lassen sollte sich den Mega-Umzug keiner - Wetter hin oder her. Schließlich investieren die Aktiven jede Menge Arbeit in den Straßenkarneval. Allein in den beiden Wagen der Freunde der Bütt - der Prinzenwagen von Marie-Louise I. und Eric I. sowie dem Kinderprinzenpaar Carla I. und Peter I. sowie der Motto-Wagen "Geekisch Beberijer Rittersleckt" - steckt monatelange Arbeit. Jegen: "Unsere Wagenbau-Truppe beginnt im August, trifft sich zunächst alle zwei Wochen und in der heißen Phase dann ein- bis zweimal die Woche." Ähnlich sieht's bei den anderen Gruppen aus - und so viel Arbeit darf einfach nicht ins Wasser fallen. 9000 Euro investieren die "Freunde der Bütt" ins Wurfmaterial und unterstützen ihre Mitstreiter mit Zuschüssen zum Wagenbau. Nach dem Zug ist vor der Party: Vom Beda-Platz (Zug strecke siehe Extra) werden die Prinzenpaare und die "Freunde der Bütt" mit Musik durch die Fußgängerzone in ihr Vereinslokal "Eifelbräu" ziehen. Auch in den übrigen Bitburger Gaststätten ist Party angesagt - vielerorts mit Live-Musik. So lädt die Volkstanzgruppe, aus der die rund 40 Gardemädchen stammen, in ihre traditionelle "Haifischbar" ins Haus Beda ein, während "Erich & the Funky Money Rollers" im "Simonbräu" Stimmung machen. Auf dem Postvorplatz gibt's Ramba-Zamba mit den "Hofnarren" und im Mötscher Jugendheim steigt die große Nach-dem-Zug-Party. Also Gründe genug, in der Eifeler Narren-Hochburg weiter zu feiern. In diesem Sinne: Sonne, Altjoh! Stimmung, Altjoh! Bebursch, Altjoh! EXTRA Zugfolge: Der große Bitburger Karnevals-Umzug startet am Sonntag, 3. Februar, um 14.30 Uhr in der Prälat-Benz-Straße. Von dort geht's weiter über Mötscher- und Trie rer Straße in die Fußgängerzone (Hauptstraße). Die müssen die 900 Aktiven in den mehr als 50 Wagen, Fußgruppen und Kapellen dann erstmal bergauf gehen, bevor es ohne größere Höhenunterschiede weiter an der Römermauer vorbei geht. Anschließend rollt und marschiert der Zug weiter durch den Karenweg zum Bedaplatz, wo der Umzug sein Ziel erreicht. Rund um die Zugstrecke hat die Stadt entsprechende Verkehrseinschränkungen festgelegt. Autofahrer werden gebeten, die Sperrungen zu beachten. (scho)

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