Sie wollten, sie konnten, sie machten

Nach rund dreieinhalb Jahren Bauzeit ist das Dorfgemeinschaftshaus (der TV berichtete) in Esch fertig. Am Wochenende feierten die Bürger, von denen viele selbst mitangepackt hatten, die Einweihung.

 Das Ergebnis gemeinsamer Anstrengungen: Das neue Escher Dorfgemeinschaftshaus. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Das Ergebnis gemeinsamer Anstrengungen: Das neue Escher Dorfgemeinschaftshaus. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Esch. (fpl) "Dieser Tag ist uns geweiht": Das Lied zur Einweihung des Dorfgemeinschaftshauses, vorgetragen vom Gesangs-Ensemble Esch, war gut gewählt. Denn ein bisschen feierten sie an diesem Tag auch sich selbst - und ihren ungebrochenen Einsatz an der Baustelle vom ersten bis zum letzten Tag.

Die Dorfgemeinschaft zeigt Muskeln



Manche Bürgerhäuser tragen die "Dorfgemeinschaft" nur im Namen. In Esch ist das ein bisschen anders - hier packten beim Großprojekt mehr als 100 Helfer an. "Mit Muskelkraft, mit Verpflegung, mit Spenden", erinnert sich Ortsbürgermeister Edi Schell. Da darf man auch einmal einen Friedensnobelpreisträger zitieren: "Yes, we can" - ja, wir können, das Motto Barack Obamas im Wahlkampf um die US-Präsidentschaft. Schell: "Wir haben es gekonnt, und wir haben es geschafft."

Nicht nur die Bürger halfen. Dass der Aus-, Um- und Anbau an der Alten Schule, mit mehr als 400 Quadratmetern Nutzfläche für 200 bis 300 Personen (je nach Einrichtung und Bestuhlung) zudem so schön und zugleich funktionstüchtig geworden sei, verdanke man Planerin Rosemarie Bitzigeio, die nach der Maxime vorgegangen sei: "Wenn es nicht nach rechts und links geht, dann geht es eben nach oben." Ein weiterer wichtiger Partner: die Kommunalaufsicht in Daun, deren mittlerweile pensioniertem Leiter Josef Saxler Schell bei der Feier ebenfalls dankte. Saxlers Beurteilung des Projekts sei maßgeblich dafür verantwortlich gewesen, dass beim Ortsbürgermeister eines Tages ein Anruf einging mit der Mitteilung, das Land stelle dem "an allen Ecken klammen" Bauherren eine Zuwendung von 465 000 Euro zur Verfügung. Edi Schell reagierte überwältigt: "Da war ich zuerst einmal platt."

320 000 Euro muss die Gemeinde, kreditfinanziert, selbst aufbringen. Den Rest, rund 250 000 Euro, leisteten die Bürger, wenn man einen Stundenlohn von 25 Euro zugrunde lege, "in 10 020 Stunden zum Nutzen der Allgemeinheit". Inklusive "gequetscher Finger, Schürfwunden und Blutergüsse". Die Schmerzen sind vergessen, am Wochenende herrschte gemeinsame Freude. Und so wünscht es sich der Ortsbürgermeister auch für die Zukunft. Das Dorfgemeinschaftshaus solle wirklich ein Haus für die Dorfgemeinschaft sein. "Die vielen Helfer hätten es nicht anders verdient."

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