Sieben Wege führen nach Trier

Trier · Zur Heilig-Rock-Wallfahrt werden im kommenden Jahr Hunderttausende Pilger in Trier erwartet. Für diejenigen, die sich zu Fuß auf den Weg machen wollen, gibt es einen neuen Pilgerführer. In ihm sind sieben Routen nach Trier beschrieben.

 Mit Stab und Führer unterwegs: Karin Müller-Bauer, Referentin für die Pilgerwege, und Wallfahrtsleiter Georg Bätzing. TV-Foto: Maren Meißner

Mit Stab und Führer unterwegs: Karin Müller-Bauer, Referentin für die Pilgerwege, und Wallfahrtsleiter Georg Bätzing. TV-Foto: Maren Meißner

Trier. Der Beginn der Heilig-Rock-Wallfahrt im April 2012 wirft seine Schatten voraus: Ab sofort steht der Pilgerführer "Neue Wege - Alte Pfade" in den Buchläden. Dort werden Pilgerrouten aus der Region nach Trier vorgestellt. Sieben verschiedene Routen hat Karin Müller-Bauer, Referentin für Pilgerwege, für das Buch zusammengestellt. Sie starten in Berus, Merzig, Hornbach, Echternach, Prüm, Blankenheim und Bad Kreuznach und führen vorbei an Kapellen, Wegkreuzen und anderen Orten, an denen die Pilger gemeinsam beten können.
"Das Buch ist unter großem Zeitdruck entstanden", sagt Karin Müller-Bauer, die vor 20 Jahren das erste Mal selbst einen Pilgerweg ging. "Seitdem bin ich regelmäßig unterwegs", sagt sie. Im Dezember vergangenen Jahres stand das Konzept für die Wallfahrt fest. Im Mai dieses Jahres begannen die konkreten Planungen für den Pilgerführer.
Welche Routen sollen in dem Buch vorgestellt werden? Welches Kartenmaterial ist wichtig? Mit welchen Bildern lassen sich die Beschreibungen illustrieren? Mehrere Monate lang plante Müller-Bauer mit ihren Kollegen die Gestaltung des Buchs. Außerdem ging sie Teilstücke der Routen selbst noch einmal ab. 3000 Exemplare des Pilgerführers wurden schließlich für die erste Auflage gedruckt.
Wie kam das Bistum überhaupt auf die Idee, dieses Buch in Auftrag zu geben? "Die Menschen haben das Pilgern in den vergangenen Jahren wiederentdeckt", sagt Georg Bätzing, der als Wallfahrtsleiter für die spirituelle Gestaltung verantwortlich ist. "Dafür ist nicht nur Hape Kerkeling verantwortlich." Mit dem Pilgerführer habe man auf diese Strömung reagieren wollen.
Bätzing geht davon aus, dass 2012 deutlich mehr Menschen zu Fuß nach Trier unterwegs sein werden als bei der jüngsten Wallfahrt 1996. "Für diese Zielgruppe wollen wir natürlich etwas anbieten."
Das Bistum unterstützt die Pilger außerdem mit ausgebildeten Führern auf ihrer Reise. "Wir wollen zum Beispiel den Leuten, die das zum ersten Mal machen, unter die Arme greifen", erzählt Referentin Karin Müller-Bauer. In Trier, Luxemburg, Vallendar bei Koblenz, Prüm und Saarbrücken gibt es deshalb Vorbereitungskurse, bei denen sich 58 Menschen zu Führern ausbilden lassen. In den dreitägigen Kursen lernen sie die Routen nach Trier kennen und erarbeiten eigene Wege.
Neue Wege - Alte Pfade: Spiritueller Pilgerführer zum Heiligen Rock, 8,90 Euro, ISBN: 978-3-7902-1809-1. Kurzbeschreibungen der Routen und Karten können im Internet unter www.heilig-rock-wallfahrt.de/dabei-sein/pilgerwege.html eingesehen werden.
Extra

Langsam beginnt die heiße Phase der Vorbereitungen für die Heilig-Rock-Wallfahrt 2012. Insgesamt werden vom 14. April bis zum 14. Mai 2012 ungefähr 500 000 Gäste in Trier erwartet. Damit die Besucherströme besser gelenkt werden können, hofft Wallfahrtspressesprecherin Judith Rupp darauf, dass sich möglichst viele Gruppen im Vorhinein anmelden. Bei der Wallfahrt 1996 kamen rund 700 000 Menschen nach Trier, um im Dom die Reliquie zu sehen, die Fragmente der Tunika von Jesus enthalten soll. "Wir sind bisher sehr zufrieden damit, wie die Vorbereitungen laufen", sagt Pressesprecherin Rupp. 1200 freiwillige Helfer haben sich bereits gemeldet, 2500 werden insgesamt gebraucht. Vier bis fünf Schichten sollten diese mindestens in der einmonatigen Wallfahrtszeit übernehmen. Die Helfer müssen nicht katholisch sein. mem

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