Silo-Qualität: Welche Faktoren entscheiden?

Der dritte Futterbautag des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum Eifel in Bitburg stieß mit mehr als 90 Teilnehmern auf großes Interesse. Die Landwirte informierten sich über die Auswirkungen der Silagebereitung, Siliermittel, Verdichtung sowie Siloformen auf die Gärqualität der Silagen. Außerdem wurden neue Verfahren der Futterbewertung und Silage-Lagerung vorgestellt.

Bitburg. (red) Viele Faktoren haben Einfluss auf die Gärqualität von Gras-Silagen, und nur Silagen mit guter Gärqualität können in Milchviehbetrieben wirtschaftlich eingesetzt werden, berichtete Johannes Thaysen von der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein. Die Futterpflanzen, das Ernteverfahren und auch die Silageeinlagerung haben einen Einfluss auf die Gärqualität und damit auch auf die Milchleistung der Kühe. Im Schnitt waren die Gras-Silagen aus dem Bezirk des Futtermittelprüfrings Eifel im Jahr 2008 in Ordnung, jedoch gab es in einigen Betrieben Ex tremwerte, mit denen sich eine gute Gärqualität nicht erreichen ließ. Silagen mit sehr hohen Trockensubstanz- und Rohfaseranteilen lassen sich nur schlecht verdichten, und damit ist eine ordentliche Vergärung nicht gewährleistet. Der beste Kennwert für eine schlechte Vergärung ist der Buttersäuregehalt. Verläuft die Vergärung nicht optimal, können sich Chlostridien vermehren, die Buttersäure bilden.

Mit Siliermitteln können solche Fehlgärungen vermieden werden, wie Edmund Mathies von der Firma Schaumann demonstrierte. So lässt sich der Buttersäuregehalt mit Siliermitteln deutlich absenken. Auch das Risiko der Nacherwärmung und der Schimmelbildung nach dem Öffnen des Silos wird gesenkt. Dies führt zu einer erhöhten Futteraufnahme und zu einer besseren Verdaulichkeit der Silage. Allerdings könnten Silierhilfsmittel keine groben Fehler während der Silagebereitung korrigieren, warnte Mathies.

Fehler würden oft bei der Verdichtung während des Silierprozesses gemacht, berichtete Stefan Simonis, der auf dem Futterbautag erste Ergebnisse seiner Technikerarbeit vorstellte. Die bisherigen Auswertungen seiner Dichtemessungen in den Silos zeigten, dass nur wenige Silagen optimal verdichtet würden. Gerade im oberen Bereich des Silos sei die Verdichtung nur ungenügend.

Für eine gleichmäßige und optimale Verdichtung spielen nicht nur der Silierprozess eine Rolle sondern auch die baulichen Vor aussetzungen. So lassen sich Silagen in Silos mit schrägen Seitenwänden besser verdichten als bei geraden Seitenwänden. Außerdem sollten die Silos nicht zu breit sein, da sonst bei der Entnahme kein ausreichender Vorschub gewährleistet werden könnte. Bei Freigärhaufen sollte mindestens ein fester Untergrund vorhanden sein, so dass eine saubere Entnahme möglich ist und Sickersäfte aufgefangen werden können.

Eine weitere Möglichkeit einer einfachen Lagerung mit optimaler Verdichtung sei die Lagerung in Folienschläuchen, die Andrea Wagner von der Budissa Agroservice-AG vorstellte. Die Silage wird mit hohem Druck maschinell in einen Folienschlauch gebracht, und dieser wird luftdicht verschlossen. Weitere bauliche Maßnahmen zur Silagelagerung sind dabei nicht nötig, wenngleich auch hier eine Bodenplatte empfehlenswert ist. Vorteile seien weiterhin die flexiblere Nutzung des Lagerplatzes sowie eine Arbeitsersparnis beim Siloabdecken. Anhand von Modellkalkulationen stellte die Referentin die wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit des Folienschlauchverfahrens gegenüber anderen Silierverfahren dar.

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