So langsam kommt das schnelle Netz

Arzfeld/Weinsheim · Schnelles Internet für alle: So hat es die Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrer Breitband-Offensive 2010 versprochen. Drei Jahre später geht es im Eifelkreis wirklich voran. In Arzfeld werden Glasfaserkabel verlegt. Auch in Gondenbrett und Weinsheim ist die Zeit der Abkopplung vom weltweiten Netz bald vorbei.

Arzfeld/Weinsheim. Nach vielen Jahren der Diskussionsrunden, wichtigen Treffen und mehr oder minder großspurig angekündigten Initiativen kommt endlich Bewegung in den Ausbau des schnellen Internets im Islek und im Prümer Land: Der Eifelkreis Bitburg-Prüm hat ein Pilotprojekt gestartet, um die Übertragungsrate in 150 unterversorgten Gemeinden in der Westeifel zu beschleunigen. Dafür werden 2,2 Millionen Euro investiert, von denen der Kreis 760 000 Euro übernimmt (der TV berichtete).
Eine der Pilotgemeinden ist Arzfeld, wo derzeit mit den Erdarbeiten für die Glasfaserkabel begonnen wird. Von Irrhausen kommend wird in Zusammenarbeit mit der Deutschen Telekom ein Glasfaserkabel verlegt. Außerdem sind im Nordkreis auch Gondenbrett und Weinsheim in der Pilotphase dabei: "Ich hoffe, dass wir bald in Gang kommen", sagt Weinsheims Ortsbürgermeister Peter Meyer. "Die Telekom war da, das Projekt ist geplant, die Kabeltrasse steht." Die Arbeiten für den Ausbau habe das Unternehmen bereits vergeben.
Es werde allerdings auch Zeit. Die Bürger wollten immer wieder wissen, wann es denn endlich losgehe, sagt Meyer. Immerhin: "Ich habe von der Telekom die Auskunft, dass das im vierten Quartal kommen soll."
Im Prümtal und in Arzfeld mussten die meisten Bürger bisher mit Internetgeschwindigkeiten von unter zwei Megabit (MB) pro Sekunde leben. Doch im November soll sich das Surfen im weltweiten Netz auch im Islek deutlich beschleunigen. "Zwei bis sechs Megabit sollten es bei jedem sein", sagt Helmut Berscheid von der Verwaltung des Eifelkreises Bitburg-Prüm. Angestrebt werde aber eine Datenrate von sechs bis 16 MB, über diese sollen künftig 95 Prozent der Arzfelder Haushalte verfügen können. "Als Grundausstattung ist das schon sehr gut", sagt Berscheid.
Bei einem Großteil wird es sogar noch schneller: 81 Prozent sollen mehr als 16 MB bekommen können, bei knapp 50 Prozent sollen sogar mehr als 25 MB möglich sein. Die Geschwindigkeit ist dabei abhängig von der Entfernung zum Hauptverteiler, wo das Glasfaserkabel endet. Denn solange nicht jedes Haus direkt an das schnelle Glasfaserkabel angeschlossen ist, werden die letzten Meter mit Kupferkabeln überbrückt. Doch je länger diese Strecke ist, desto langsamer wird die mögliche Übertragungsgeschwindigkeit.
Doch nicht nur Arzfeld soll in nächster Zeit profitieren. Ausgehend vom Knotenpunkt in Irrhausen sollen weitere Orte an das Glasfasernetz angeschlossen werden. "Für Dahnen ist die Förderung schon beantragt", sagt Berscheid. Außerdem soll es in Richtung Daleiden, Dasburg und Preischeid weitergehen. Bei den Bauarbeiten an der B 410 zwischen Daleiden und Dasburg ist bereits ein Leerrohr verlegt worden, sagt Berscheid, so dass die Verlegung von Kabeln von Daleiden bis zur Grenze kein Problem mehr ist.
"Aber zwischen Irrhausen und Daleiden ist noch eine Lücke", sagt Berscheid. Diese müsse noch geschlossen werden. "Es ist wie ein großes Puzzle, das wir zusammensetzen müssen", sagt Berscheid.Extra - Kindernachricht

Kabel ist nicht gleich Kabel: Es ist schon spannend, dieses Internet. Was es da alles gibt. Vor allem unendlich viel zu lesen - was es für mich als Leseratte noch spannender macht. Egal wo in der Welt jemand was ins Internet schreibt, in Sekundenschnelle ist es überall zu lesen. Und wisst ihr, warum das so schnell geht, obwohl doch viele Tausend Kilometer dazwischen sind? Die Antwort ist: Licht! Genau. Das Licht wird benutzt, um die Informationen zu übertragen - so ähnlich, wie wenn ihr nachts mit einer Taschenlampe blinkt. Natürlich viel schneller. Aber das geht nur mit besonderen Kabeln, die aus Glasfasern bestehen. Sogar ganz vielen davon, die eng nebeneinanderliegen. ch

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort