So soll am neuen Postplatz das Leben pulsieren

Bitburg · Der Stadtrat hat mit großer Mehrheit entschieden, wer den Zuschlag zur Umgestaltung des Postplatzes bekommt: Die Wohnungsbaugesellschaft GBT Trier hat mit ihrem Konzept den Wettbewerb gewonnen. Für das Grundstück zahlt die GBT nach TV-Informationen rund 800 000 Euro. Ende 2013 soll der Neubau stehen.

Bitburg. Das Interesse war groß, der Ratssaal proppenvoll: Mit Spannung wurde am Donnerstagabend die Präsentation der Konzepte der Architekten-Investoren-Teams erwartet, die sich im Rahmen des europaweit ausgeschriebenen Wettbewerbs um die Umgestaltung des Bitburger Postplatzes beworben haben.
Nach einer knapp zweistündigen nicht-öffentlichen Beratung des Stadtrats gab Bürgermeister Joachim Kandels das Ergebnis bekannt: Mit 22 Ja-Stimmen bei vier Gegenstimmen und einer Enthaltung hat der Rat das Konzept der Trierer Wohnungsbaugesellschaft GBT zum Sieger gekürt. "Ich freue mich, dass damit der Bieter den Zuschlag bekommt, dessen Konzept auch von der Fachjury am besten bewertet worden ist", sagte Kandels.
Ein Winkelbau: Der Entwurf, den die Architektenbüros WW+Architektur+Management aus Esch-sur-Alzette und Werner Schaak aus Trier zusammen für die GBT entwickelt haben, sieht einen dreigeschossigen Neubau mit leicht zurückgesetztem Staffelgeschoss vor, der winkelförmig entlang des Spittels und der Poststraße angelegt wird. Rückwärtig wird der Winkelbau in Richtung Borenweg durch ein kleineres Eckgebäude ergänzt. Zum Spittel hin wird der Neubau im Vergleich zum heutigen Postgebäude zehn Meter nach hinten versetzt, so dass der Vorplatz entsprechend größer wird. Damit dieser Platz zu einer ebenen Fläche wird und nicht wie derzeit ein leichtes Gefälle hat, sieht der Entwurf eine Treppenanlage vor.
Viel Wohnraum: Im Erdgeschoss sollen ein Lokal mit Außengastronomie sowie kleinere Geschäfte angesiedelt werden. In allen Obergeschossen sind ausschließlich Wohnungen geplant. Das kleine Eckgebäude Richtung Borenweg bietet Platz für die Postbankfiliale oder Arztpraxen sowie andere Dienstleistungen.
Der Kaufpreis: Für den Verkauf des rund 3400 Quadratmeter großen Grundstücks Am Spittel, das die Stadt Bitburg 2005 erworben hat, sind im Haushalt der Stadt rund 1,5 Millionen Euro einkalkuliert. Nach TV-Informationen bewegt sich der Preis, den die GBT der Stadt bereit ist zu zahlen, bei knapp 800 000 Euro. Damit hat die GBT den geringsten Kaufpreis geboten - das Höchstgebot lag bei rund 1,7 Millionen Euro. Obgleich der Kaufpreis zu 40 Prozent gewichtet wurde, hat die GBT wegen großen Vorsprungs in der Bewertung des Konzepts das Rennen gemacht.
Die Mitbewerber: In der engeren Auswahl war noch ein Entwurf, der einen großen Blockbau vorsah. Die Geschäftslokale über zwei Etagen wurden als zu groß angesehen. Der dritte Bewerber plante ebenfalls einen Winkelbau. Nach seinem Entwurf sollte aber das natürliche Gefälle des Platzes nicht begradigt werden, sondern von einer über Treppen erreichbaren Terrasse vor dem Gebäude abgefangen wurde. Der Bieter wollte eine öffentliche Tiefgarage bauen, aber nicht selbst betreiben.
Der Zeitplan: Nach dem Abriss des alten Postgebäudes plant die Trierer Wohnungsbaugesellschaft, spätestens Mitte 2012 mit den Bauarbeiten zu beginnen. "Wir gehen davon aus, dass der Neubau eineinhalb Jahre später steht", sagt Stefan Ahrling, Sprecher des Vorstands der GBT, und ergänzt: "Das Grundstück hat uns von seiner Lage her gereizt."Meinung

Ein Beschluss, den viele schultern
Die Entscheidung, wer den Zuschlag für die Umgestaltung des Postplatzes bekommt, haben sich die Bitburger Stadtratsmitglieder in ihrer knapp zweistündigen nicht-öffentlichen Beratung sicher nicht leichtgemacht. Wohl auch deshalb, weil die knapp 800 000 Euro, die der Investor bereit ist, der Stadt für den Erwerb des Grundstücks zu bezahlen, deutlich unter den Erwartungen liegt. Doch beim Postplatz geht es nicht vorrangig ums Geld, sondern um ein tragfähiges Konzept. Dass der Rat sich mit so großer Mehrheit für den Entwurf der GBT Trier entschieden hat, ist eine gute Basis für das Schlüsselprojekt der Innenstadtentwicklung. d.schommer@volksfreund.de

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