So viel Stromverbrauch wie 490 Haushalte

Der erste Energiebericht des Eifelkreises Bitburg-Prüm bringt Licht ins Dunkel: Die Schulen und Verwaltungsgebäude des Keises verbrauchen pro Jahr Strom für mehr als 300 000 Euro.

Bitburg/Prüm. Ein Computer erzeugt Wärme, viele Computer erzeugen viel Wärme. Was banal klingt, spart in der Kreisverwaltung jährlich etwa 20 000 Kilowattstunden Heizenergie. Die Verwaltung macht sich die Heizwirkung der Computer zunutze: Die warme Luft aus dem Server-Raum wird zum Heizen des angrenzenden Flures umgeleitet. 500 Euro hat der Umbau des Lüftungssystems gekostet. Dadurch lassen sich pro Jahr rund 1600 Euro sparen.

Beispiele wie dieses finden sich im Energiebericht der Kreisverwaltung. Der Kreistag hatte schon im September 2008 beschlossen, sich jährlich einen solchen Bericht vorlegen zu lassen, um einen Überblick über die Energieverbräuche und den Erfolg oder Misserfolg von Einsparmaßnahmen zu erhalten.

600 000 Euro für Wärme, 300 000 Euro für Strom



Der erste Energiebericht liegt nun auf dem Tisch und gibt Aufschluss darüber, wie viel Öl und Gas 2009 in den Heizungen der kreiseigenen Gebäude (siehe Extra) verfeuert wurden und wie viel Strom die Lampen, Computer und sonstigen elektrischen Geräte verschlungen haben.

Allein im Jahr 2009 wurden in den Gebäuden des Kreises rund 1,7 Millionen Kilowattstunden Strom benötigt. Die Energie kostete den Eifelkreis rund 307 000 Euro und verursachte umgerechnet einen Ausstoß von etwa 1,2 Millionen Kilogramm des klimaschädlichen Kohlenstoffdioxids.

Zum Vergleich: Der jährliche Stromverbrauch eines Haushalts wird üblicherweise mit durchschnittlich 3500 Kilowattstunden angegeben. Demnach entspricht der Stromverbrauch in den Kreisgebäuden etwa dem von 490 Haushalten.

Um es in den Schulen und dem Verwaltungsgebäude des Eifelkreises warm zu bekommen, brauchte es rund neun Millionen Kilowattstunden Heizenergie. Dafür wurden etwa 2,2 Millionen Kilogramm Kohlendioxid in die Luft geblasen und circa 600 000 Euro für Gas und Öl ausgegeben. Die Realschule plus in Neuerburg wurde dabei nicht berücksichtigt, weil sie erst in der zweiten Jahreshälfte 2009 ins Eigentum des Eifelkreises übergegangen ist. Außerdem fehlt die Realschule Speicher in der Auswertung, da sie an ein Nahwärmenetz angeschlossen ist und deshalb nicht erfasst werden kann.

Derzeit bietet der Bericht einen Überblick über den Status quo. Spannender wird es in den nächsten Jahren, wenn die neuen Berichte vorliegen. Dann wird deutlich, wie sich etwa die neue Wärmedämmung in der ehemaligen Otto-Hahn-Realschule auf den Heizenergieverbrauch auswirkt oder wie viel Energie in der sanierten Turnhalle des Prümer Gymnasiums eingespart wurde. EXTRA

Im Energiebericht 2009 hat die Kreisverwaltung folgende zwölf Gebäude geprüft: Bitburg: Otto-Hahn-Realschule, Sankt-Willibrord-Gymnasium, Theobald-Simon-Schule, Maximin-Schule, Sankt-Martin-Schule, Verwaltungsgebäude; Neuerburg: Realschule Neuerburg; Prüm: Kaiser-Lothar-Schule, Regino-Gymnasium, BBS, Astrid-Lindgren-Schule; Speicher: Simon-Salomon-Realschule. Einsparpotenzial: In Schulen werden nach Angaben der Kreisverwaltung fast 60 Prozent des Stroms für die Beleuchtung eingesetzt. Daher lässt sich der Stromverbrauch am schnellsten reduzieren, wenn in diesen Bereich investiert wird. Die Beleuchtung soll an allen Schulen auf sparsamere Lampen umgestellt werden, die eine Tageslichtsteuerung bekommen. Bisher liegen nur aus dem Regino-Gymnasium in Prüm Erfahrungen aus einem kompletten Jahresbetrieb mit Sparlampen vor: Dort wurden 2010 im Vergleich zum Vorjahr etwa 79 000 Kilowattstunden Strom gespart. Das sind 11 500 Euro und eube Kohlenstoffdioxid-Emission von 54 Tonnen. (jk)

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