Sogar die SPD unterstützt den CDU-Kandidaten fürs Arzfelder Bürgermeisteramt

Arzfeld · Andreas Kruppert kandidiert für eine zweite Amtszeit als Bürgermeister der Verbandsgemeinde Arzfeld - und erhält dafür Unterstützung von allen Seiten. Gegenkandidaten? Will keiner aufstellen.

 Er muss gar nicht groß für seine neuerliche Kandidatur trommeln – das tun schon die anderen für ihn: Bürgermeister Andreas Kruppert im vorigen Jahr als eingesprungener Aushilfs-Schlagzeuger beim Liederwettbewerb auf der Westeifelschau. TV-Foto: Archiv/Fritz-Peter Linden

Er muss gar nicht groß für seine neuerliche Kandidatur trommeln – das tun schon die anderen für ihn: Bürgermeister Andreas Kruppert im vorigen Jahr als eingesprungener Aushilfs-Schlagzeuger beim Liederwettbewerb auf der Westeifelschau. TV-Foto: Archiv/Fritz-Peter Linden

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Sogar die SPD unterstützt den CDU-Kandidaten fürs Arzfelder Bürgermeisteramt
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Das hat man ja eher selten: Dass die SPD sich offiziell für einen Kandidaten ausspricht, der der CDU angehört. Ist aber so in der Verbandsgemeinde (VG) Arzfeld: "Sozialdemokraten unterstützen Andreas Kruppert", steht über der Pressemitteilung, die dieser Tage beim Volksfreund einging.

Warum? "Weil er in seiner jetzigen Wahlperiode gezeigt hat, dass er mit allen politischen Gruppierungen partnerschaftlich zusammenarbeitet und zum Wohle der VG alle Beteiligten mit einbindet", ergänzt Rainer Hoffmann, der SPD-Fraktionssprecher im VG-Rat und immerhin vor acht Jahren einer von Krupperts Gegenkandidaten um den Bürgermeisterposten.
Das sei zwar ungewöhnlich, und "als Sozialdemokrat tut es auch ein bisschen weh", bekennt er im Gespräch mit unserer Zeitung. "Aber er macht seinen Job gut. Und er arbeitet wirklich mit allen zusammen - dann sollte man das auch honorieren."

Zumal Kruppert, trotz Parteimitgliedschaft, nicht als CDU-Kandidat antrete am Sonntag, 24. September.
"Er will das so", bestätigt Gerhard Kauth, der CDU-Vorsitzende in der Verbandsgemeinde. "Weil er als Bürgermeister mit allen gleich gut arbeiten möchte." Die unabhängige Kandidatur freue zwar nicht jeden in der Partei, "aber das sehe ich nicht so verkrampft. Er macht gute Arbeit. Und das zählt."

Kauth und Hoffmann machen es am gleichen Beispiel fest: Dem Windkraft-Projekt in der VG. Da seien, sagt Hoffmann, alle Fraktionen und auch die Bürger "sehr eng eingebunden, und alles wurde miteinander abgestimmt".
Keine Kritik, nirgends? Bei den Freien Wählern vielleicht, die ebenfalls vor acht Jahren einen Gegenkandidaten - Horst Zils, Gemeindechef in Üttfeld - am Start hatten? Was sagt Klaus Dingels, Fraktionschef der FWG im Rat? Auch nur Gutes: "Er bemüht sich um alle, egal von welcher Fraktion. Von uns aus ist er sehr akzeptiert. Deshalb: Wir gönnen ihm das." Und sympathisch sei der Herr Kruppert auch noch.

Nächster Anruf bei der Liste Köppen: "Wir werden die Kandidatur auch unterstützen", sagt Peter Philippe. "Wir sind mit der bisherigen Arbeit sehr zufrieden. Er geht in alle Fraktionen und hat sie auch zusammengeführt in den acht Jahren. Das Ganze läuft auch durch seine Art sehr harmonisch ab."

Kritik? "Da fällt mir im Moment nichts ein." Vielleicht ja den Grünen? Fragen wir Wolfgang André, der mit Claudia Schoden im Rat die Fraktion bildet. Seine Antwort: "Wir haben definitiv kein Problem damit, ihn zu unterstützen. Er geht sehr offen mit allen um. Da merkst du nicht, ob du Grüner bist oder FWG." Außerdem, das gefällt André ebenfalls, könne der Bürgermeister gegenüber Behörden oder der hohen Politik "auch bissig sein".

Und intern? Was sagen die Mitarbeiter der Verwaltung? "Er ist ein junger, dynamischer Chef und fair im Umgang mit den Leuten", sagt Werner Fisch, der Vorsitzende des Personalrats. "Und wenn es mal ein Problem gibt, kriege ich sofort einen Termin. Auch Beschwerden werden offen angegangen." Nein, er wolle nicht lobhudeln, sagt Fisch. Aber es sei nun einmal so: "Die Zusammenarbeit klappt gut."

Auch mit den Dörfern in der VG? Aber auch dort - kein kritisches Wort. "Er setzt sich auch für die Ortsgemeinden ein, wo es notwendig ist", sagt Manfred Groben, der Gemeindechef in Waxweiler. Ich kann nichts Negatives sagen." Zumal Kruppert stets zuvorkommend sei, hilfsbereit "und ein freundlicher Mensch".

Noch ein allerletzter Anruf: in Lünebach. Ortsbürgermeister Albert Tautges fasst sich kurz - und macht es deutlich: "Kompetent, hilfsbereit, super. Der Beste, den wir je gehabt haben und kriegen konnten." Wir geben auf. Es ist nichts Negatives über Andreas Kruppert herauszufinden. Und falls sich doch noch ein Gegenkandidat einstellen sollte? Hätte der eine Chance? "Ich glaube nicht", sagt Peter Philippe. Und Wolfgang André kann sich "nicht vorstellen, dass es irgendeinen gibt, der sich ihm entgegenstellen würde". Tja. Wer könnte das überhaupt sein? Mindestens Superman. Oder Wonder Woman. Wir wagen den Tipp: Die werden sich auch nicht trauen. Meinung: Da bleibt nur eins zu tun
Ein paar Mal hat es natürlich doch gerumpelt in der VG Arzfeld, seit Andreas Kruppert dort Bürgermeister ist. Wie beim Zoff um die Frage, welches Schulgebäude man in Waxweiler nutzen solle. Es hat auch nicht alles hingehauen in Krupperts erster Amtszeit - siehe das gescheiterte Projekt mit dem Haus der Bildung in Daleiden. Das aber lag nicht am Bürgermeister. Und dann war da ja noch der geschlossene Auszug der SPD-Fraktion aus der konstituierenden Ratssitzung 2014, als man sich über die Besetzung der Beigeordnetenposten in die Haare geriet. Aber selbst das ist längst vergessen, zumal die Sozialdemokraten Kruppert damals ausdrücklich von ihrer Kritik ausnahmen. Was soll man denn da jetzt meckernd anmerken als Kommentator? Wühlen wir nicht lange herum - es läuft gut in der VG, und der immer noch junge Bürgermeister hat das, obwohl anfangs unerfahren, richtig gut gemacht. Und singen kann er auch noch. Da bleibt nur eins zu tun: immer im Blick behalten, dass so viel Harmonie schnell wieder vorüber sein kann. f.linden@volksfreund.de

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