Solarpark Badem: Die Sonne strahlt

Badem · Noch keine sechs Monate am Netz und schon eine kleine Erfolgsgeschichte: Der 5,4 Hektar große Solarpark im Industrie- und Gewerbezentrum (IGZ) Badem hat bereits so viel Strom produziert, dass damit der Strombedarf von rund der Hälfte der Haushalte in Badem sichergestellt werden könnte. Besonders erfreulich: Die Mehreinnahmen bleiben in der Verbandsgemeinde Kyllburg.

Badem. Nein, die Anlage ist sehr wohl fertig. Nein, dem Projekt ist nicht mittendrin das Geld ausgegangen - auch wenn es zugegebenermaßen anders aussieht: Eine auffällige Schneise zieht sich durch den seit Anfang des Jahres bestehenden Solarpark im IGZ Badem. Doch die hat durchaus ihren Grund. Denn dort, wo sich zwischen den insgesamt 14 436 Photovoltaikmodulen eine Lücke bildet, ist im Bebauungsplan eine Straße samt Wendehammer vorgesehen.
Klar hätte man den Bebauungsplan ändern lassen können. Das hätte allerdings Zeit gekostet. Zu viel Zeit, die es im vergangenen Jahr nicht gab, schließlich sollte die Anlage im IGZ bis zum Ende des Jahres fertiggestellt sein, um noch die Einspeisevergütung von 28 Cent pro Kilowattstunde zu bekommen. Ganz knapp wurde das geschafft, "mit einer Punktlandung", wie Bernd Spindler mit einem Lächeln erklärt.
Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Kyllburg lächelt erst recht, wenn er eine erste Zwischenbilanz zu dem zumindest zu Anfang des Jahres noch landesweit einmaligen Projekt zieht: Dank der vielen Sonnenstunden in den vergangenen Monaten läuft die Solaranlage besser als erwartet. Und davon profitiert nicht etwas ein privater Investor, sondern die gemeinnützige Stiftung "Sonne für Badem", die vom Zweckverband IGZ Badem gegründet wurde und hinter dem Projekt steht. Und damit sind letztlich die VG Kyllburg sowie die Ortsgemeinde Badem und damit ihre Bürger die Nutznießer, wenn es gut läuft im Bademer Solarpark (siehe Extra).
"Die Zahlen sprechen momentan ganz hervorragend für dieses Projekt", freut sich Spindler. Seit Inbetriebnahme wurden bereits rund 1,12 Millionen Kilowattstunden Strom in das öffentliche Netz eingespeist. Hiermit könnte der Strombedarf von 320 Haushalten - etwa der Hälfte der Haushalte in Badem - sichergestellt werden. Zwischen Februar und April lagen die Erträge der Bademer Photovoltaikanlage sogar acht Prozent über den Durchschnittswerten anderer Anlagen in der Region Bitburg - und auch über dem Wert, der ursprünglich kalkuliert wurde.
Allein im März und April wurden mit insgesamt 325 000 Euro sogar 60 000 Euro mehr eingenommen als ursprünglich erwartet - zusätzliches Geld, das dank des Stiftungsmodells den Bürgern in der VG zugutekommt. Und wenn es nach Bernd Spindler geht, soll es nicht das letzte Vorhaben dieser Art bleiben: "Wir überlegen jetzt, ob wir das Projekt auf Windkraft übertragen können."Der Zweckverband Industrie- und Gewerbezentrum Badem hat die gemeinnützige Stiftung "Sonne für Badem" gegründet. Diese hat die Photovoltaikanlage über Darlehen in Höhe von 6,4 Millionen Euro der Kreissparkasse Bitburg-Prüm und den VG-Werken Kyllburg finanziert. Die Erlöse aus dem Sonnenpark kommen nach Abzug der Finanzierungs- und Betriebskosten sowie Rücklagen gemeinnützigen Zwecken in der VG Kyllburg und der Gemeinde Badem zugute, wie es in der Satzung der Stiftung vorgeschrieben ist. Diese Zwecke sind so weit gefasst, dass die Gemeinden etwa auch ihre Schulen, Kindergärten oder Kulturprojekte unterstützen können. Es wird mit einem direkten jährlichen Erlös von 44 500 Euro gerechnet, der zu gleichen Teilen an die Verbands- und an die Ortsgemeinde geht. Insgesamt sollen somit über einen Betrieb von 20 Jahren rund 890 000 Euro für gemeinnützige Zwecke zusammenkommen. neb

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort